Friedrichstadt

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Saisoneröffnung: 10 Jahre Modellbahn-Zauber

Friedrichstadt. Angefangen hat alles mit einem niedlichen roten Fahrrad im Maßstab 1:87. Das kleine Modell fertigte Sönke Röckendorf für seine damalige Freundin Sybille. Heute ist Sybille die Ehefrau des Friedrichstädters und das kleine Fahrradmodell steht im Tresor. Doch nicht nur das: Beide verwirklichten sich gemeinsam einen Traum – den Bau einer Miniatur-Wunderwelt für Züge im Maßstab H0. Das war 2006. In diesem Jahr feiert das Ehepaar Röckendorf das zehnjährige Bestehen ihres Modellbahn-Zaubers.

„Wir wollten uns schon immer irgendwie ein zweites Standbein aufbauen“, erzählt Sybille Röckendorf die Geschichte des Modellbahn-Zaubers. Es ist eine Erfolgsstory, die vor zehn Jahren kaum jemand für möglich gehalten hat. „Wir aber schon“, sagt Sönke Röckendorf selbstbewusst. Der Malermeister war schon von Kindesbeinen an mit dem „Modellbau-Virus“ infiziert. Seine erste Märklin-Eisenbahn stand unterm Weihnachtsbaum seiner Eltern, als er gerade einmal acht Jahre alt war. „1986 lernte ich meine Frau kennen. Es dauerte nicht lange bis ich sie mit dem Virus infizieren konnte“, sagt Sönke Röckendorf verschmitzt.

Als das Ehepaar 1998 die Handwerksfirma von Hans Röckendorf übernahm, wurde der Betrieb umstrukturiert und die benachbarte Teppichhalle aufgegeben. „Sowas braucht man heute nicht mehr. Die Ware der Großhändler wird täglich angeliefert und Entscheidungen werden anhand von Mustern getroffen“, weiß Sybille Röckendorf, die ebenfalls das Maler- und Lackiererhandwerk gelernt hat. „Mein Mann und ich hatte den Modellbau als Hobby, wir hatten eine große Halle und waren selbst immer auf der Suche nach einen Schlechtwetter-Angebot für unsere Kinder“, erinnert sich Sybille Röckendorf an die Überlegungen, den Traum einer Modellbahn-Anlage zu verwirklichen. „Als wir den Banken unser Konzept vorstellten, waren die total begeistert“, sagt die Friedrichstädterin. Der Startschuss für den Modellbahn-Zauber war gefallen.

Sie ist eine Besonderheit in Schleswig-Holstein. Die Anlage kann sich sehen lassen: Hinter den Kulissen wirkt Hartmut Lorenzen. Die Röckendorfs haben den Meldorfer vor zig Jahren in der Spielwarenabteilung des Kaufhauses Böttcher in Heide kennengelernt. „Wir kauften uns bei ihm immer die Züge und Modellbausätze“, erinnert sich Sönke Röckendorf. „Als die Abteilung geschlossen und Hartmut Lorenzen von seiner Tätigkeit freigestellt wurde, haben wir ihn übernommen“, sagt Sönke Röckendorf. Ein Glücksgriff, wie sich herausstellte.

Gingen zu Beginn des Modellbahn-Zaubers noch 20 Züge auf die Strecke, sind es mittlerweile nicht weniger als 83 verschiedene Züge, die durch die faszinierenden Modellbahn-Landschaften tingeln – von der Küste bis zur Loreley. Stundenlang halten sich die Besucher in der Anlage auf. Sie staunen über die vielen liebevollen Kleinigkeiten im Maßstab 1:87. Hier die beweglichen Radfahrer, die sich seitab der Gleise bewegen, dort das Gewitter. „Wenn man sich drei bis vier Stunden bei uns aufhält, kann man alle Züge im Einsatz sehen“, sagt „Zugführer“ Hartmut Lorenzen. Nicht nur Radfahrer und Züge bewegen sich auf der Anlage, auch Autos, Busse und Traktoren tauchen an diversen Winkeln der Anlagen auf und sind voll in den Ablauf der Fahrpläne integriert. Die Besucher selbst können mittels Druckschalter aktiv am Geschehen teilhaben – hier die Ölförderpumpen, dort die Windkraftanlagen. Aber auch die Kirmeseffekte ziehen Kinder wie Erwachsene gleichsam in ihren Bann.

Zu Beginn der Saison sind wieder einige Neuerungen hinzugekommen, so zum Beispiel das Mais-Labyrinth. Aber auch neue Züge gehen an den Start. Nächstes Projekt ist der historische Eisenbahn-Waggon, der draußen neben dem Modellbau-Zauber steht. Das Fahrzeug soll in die Ausstellung intergiert werden.

Saisonstart: Der Modellbahn-Zauber öffnet am Sonnabend, 19. März, seine Türen und ist dann wieder täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet. bee