Wird vom größten Seebad Deutschlands, vom Ort mit den meisten Übernachtungen in Schleswig-Holstein, vom charakteristischen zwölf Kilometer langen und teilweise zwei Kilometer breiten Sandstrand, der an zwei Abschnitten mit dem Auto befahrbar ist, von Pfahlbauten, Salzwiesen und von Dünen gesprochen, dann ist unverkennbar die Rede von Sankt Peter-Ording, dem Sehnsuchtsort vieler, exponiert gelegen an Eiderstedts westlichstem Zipfel.

Die Gemeinde mit den Ortsteilen Böhl, Bad, Dorf und Ording hat eine Fläche von 28,3 Quadratkilometern. Hier herrscht das raue Klima der Nordsee, die aufgrund der Gezeiten mit einem Tidenhub von rund drei Metern ständig in Bewegung ist. Stürme sind keine Seltenheit. Sandflug, salzhaltige Luft, Salzwasser sind typische Merkmale, die insbesondere die Arbeit der Mitarbeiter des Bauhofs, der der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording angegliedert ist, beeinflussen.

„Wir haben mit unseren Teams rund um das Jahr vielfältige Aufgaben zu erledigen. Es gibt immer reichlich zu tun. Wer meint, dass wir es im Winter ruhiger angehen lassen können, irrt sich. In dieser Phase des Jahres werden viele Arbeiten ausgeführt, die als Vorbereitung auf die Saison wichtig sind“, erklärt Dipl.-Ing. Oke Hansen, seit Juli 2018 Leiter des Bauhofs. In den Hallen auf dem 12.000 Quadratmeter großen Bauhofgelände, Zum Südstrand 2, herrscht auch jetzt ein reges Treiben. Tischlermeister Jürgen Reimers, seit 29 Jahren vor Ort und Leiter des Handwerker-Teams, ergänzt: „Die Planbarkeit ist regelmäßig unsere Herausforderung, denn wir sind abhängig von den Naturgewalten und müssen daher zu jeder Zeit äußerst flexibel reagieren können.“

St. Peter-Ording ist der Ort der Superlative in Sachen Unterhaltungspflege: 1.300 Strandkörbe, 557 Bänke, 58 Treppen, 11 Spielplätze mit 150 Spielgeräten (inklusive Strände), 340 Mülleimer und 140 Müllsackständer, 72 Hundetoiletten und ebenso viele Tütenspender, 8.000 Quadratmeter Rabatten und 4.000 Quadratmeter  Rasen, 1.500 Schilder, 32 Holzpodeste (für Strandkörbe, Rettungsdienst und Surfschule), 7.500 Quaratmeter Holzbeläge für Podeste und Stege, 4.000 Pfähle, 50 km Rad- und Wanderwege, Schutzhütten, Parkplätze, Brücken, Kassenhäuser, Körper- und Fußduschen, Toiletten, Fahrradständer, Bojen, Aussichtsplattformen und ein Aussichtsturm. Oke Hansen verrät: „In der Saison werden bei uns bis zu 1 Million Hundekotbeutel verbraucht.“

Allein 20 Gärtner sorgen für die Grünflächenunterhaltung, betreuen Gehölz- und Rasenflächen, Wanderwege, Spiel- und Sportplätze. Sie übernehmen die Baumpflege, die Straßenunterhaltung und -reinigung und den Winterdienst.

Zehn Mitarbeiter sind im Handwerk mit sämtlichen Instandhaltungsarbeiten beschäftigt. Die Tischler und Zimmerer sind für alle Holzkonstruktionen sowie die Kontrolle und Wartung der Spielplätze und Unterhaltung der öffentlichen Einrichtungen zuständig. Im Winter werden von ihnen vorbereitend Treppen und Stege gebaut und die Strandkörbe instandgesetzt. „Ein Strandkorb wiegt rund 75 Kilogramm, ist er nass und voll mit Sand, schon mal über 90 Kilogramm. Für den Transport benutzen unsere Mitarbeiter besondere Sackkarren“, erläutert Jürgen Reimers. Das Team der Schlosserei wartet und repariert alle Fahrzeuge, Anhänger und Anbaugeräte, auch kleinere Metallkonstruktionen werden in der Werkstatt hergestellt. Maler, Maurer und Fliesenleger übernehmen sämtliche Maler-, Lackier- und Reparaturarbeiten an den eigenen Gebäuden und Bauten.

Hinzu kommen sechs Mitarbeiter in der Haustechnik, zuständig für die Betreuung aller technischen Gebäudeeinrichtungen der Liegenschaften, die Straßenbeleuchtung und, in Zusammenarbeit mit dem Bauhof, die Vorbereitung von Strandevents. Dutzende Strandmitarbeiter ergänzen die Mannschaft in der Saison. Zu den sieben angestellten Badestellen-Leitern kommen 20 ehrenamtlich tätige Rettungsschwimmer sowie Kassierer und Strandkorbvermieter an fünf Strandabschnitten hinzu.

„Eigentlich bleiben am Strand im Herbst nur die Pfahlbauten und Stege stehen. Alles andere, was vom Wellengang zerstört werden könnte, holen wir Ende Oktober rein und bringen es im Frühjahr Anfang April, natürlich im gewarteten Zustand, wieder an Ort und Stelle. Dabei stellen wir fest, dass das mildere Klima bei uns inzwischen bereits für eine Saisonverlängerung um zwei Monate gesorgt hat“, so Hansen.