Nordfriesland/Dithmarschen. Seit heute verfügt der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) über einen Vielzweck-LKW. Der Tatra Phoenix 8×8 kann Boote zu Wasser lassen und Ölsperren an Land ziehen. Beladen mit Ölbekämpfungsgerätschaften oder Containern voller Schutzausrüstungen, mit Baggern oder anderem Küstenschutzmaterial kann er sich in schwierigstem Gelände bewegen. Er ist Seilwinde, Kran und Zivilschutzfahrzeug. Der vom Havariekommando beschaffte Tatra ist von nun an im LKN-Bauhof im Meldorfer Hafen stationiert, wo er heute übergeben wurde.

„Er ist unser größtes Multitalent“, schmunzelt Peter Mause, Fachbereichsleiter Schadstoffunfallbekämpfung im LKN. „Wir können Öl oder andere Schadstoffe in unseren Küstengewässern noch besser bekämpfen, weil wir schweres Gerät nun in unwegsames Gelände bringen können.“ „Nach Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern geht heute in Schleswig-Holstein der dritte vom Havariekommando beschaffte Tatra in Betrieb“, erklärt Christian Eilers vom Havariekommando.

Der 24 Tonnen schwere und 510 PS (375 kW) starke LKW ist mit einem 8 x 8 Allradantrieb, einer Einzelradaufhängung und Reifendruckregelanlage dafür ausgelegt, abseits befestigter Straßen bis zu 20 t Nutzlast zu transportieren. Mit seinem Ladekran lassen sich die großen Skimmer für die Ölbekämpfung bis zu 16 m weit ausbringen. Unmittelbar am Fahrzeug hebt er die rund 7 t schweren Ölsperrensysteme von der Ladefläche. Mit der Seilwinde unterstützt er das Ausbringen von Ölsperren.

Ausstattungen wie der BOS-Digitalfunk machen den Tatra  zu einem universell einsetzbaren Zivilschutzfahrzeug, zum Beispiel in der Deichverteidigung im Hochwasser- und Küstenschutz.

Die Fahrer des LKN erwartet in den kommenden Wochen ein Ausbildungsprogramm, das sie auf das Fahren im Gelände und das Bedienen des Ladekrans auf unbefestigten Flächen vorbereitet.

Um das Fahrzeug optimal zu nutzen, soll es im Alltagsgeschäft des LKN auch im Küstenschutz eingesetzt werden. Der LKN profitiert so doppelt – und für den Ernstfall sind alle Beteiligten mit dem Umgang des Gerätes vertraut.

(Pressemitteilung LKN)