Die Kreise Nordfriesland, Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg haben eine
gemeinsame Praktikumsbörse ins Internet gestellt. Ziel ist es, die
beruflichen Chancen von Schülern und Studenten zu verbessern und den
Fachkräftemangel zu bekämpfen.

In jedem der vier Kreise gibt es eine Ansprechperson für das Projekt. In
Nordfriesland hat die 31-jährige Maike Hansen diese Aufgabe übernommen. Sie
stammt aus Ostenfeld, hat das Hotelfach gelernt, internationales
Tourismusmanagement studiert und anschließend in der Wind- und der
Musikbranche gearbeitet. »In Ausbildung und Studium waren regelmäßig
Praktika erforderlich. Oft musste ich viel Zeit investieren, um einen
passenden Betrieb zu finden und die Bedingungen auszuhandeln. Deshalb fand
ich das neue Portal sofort überzeugend: Es ist eine sehr wertvolle Hilfe für
Schüler und Studenten«, sagt sie.

Seit sechs Monaten besucht Maike Hansen nordfriesische Betriebe, um sie
davon zu überzeugen, ihre Praktikumsplätze in die westküstenweite
Internet-Datenbank eintragen zu lassen. »Insbesondere kleine Unternehmen,
die nur regional bekannt sind, können mit Praktika für sich werben und neue
Auszubildende gewinnen«, betont sie. Doch die Bandbreite der Datenbank geht
deutlich darüber hinaus: Neben ein- bis zweiwöchigen Schüler-Praktika
enthält sie auf drei Monate angelegte Studenten-Praktika sowie Stellen für
ein freiwilliges soziales, ökologisches oder kulturelles Jahr und für den
Bundesfreiwilligendienst. Alle Angebote werden kostenlos aufgenommen.
Interessierte Betriebe erreichen Maike Hansen unter Tel. 04841 67-152 und
per E-Mail unter maike.hansen@nordfriesland.de.

Auch allgemeinbildende und Berufsschulen besucht sie gern, um die Datenbank
bekannter zu machen. Unter www.praktikum-westküste.de sind von A wie
Altenpflege bis Z wie Zollbeamte Praktikumsstellen mit Kontaktdaten der
jeweiligen Anbieter aus allen vier Kreisen zu finden. Mobilität spielt in
dem Projekt eine wichtige Rolle: Es geht um räumliche Mobilität und auch
darum, die Grenzen im Kopf zu überwinden und den Blick für Alternativen zu
schärfen.

Für ihr Vorhaben »Rückenwind – Jugendmobilität Westküste« (kurz:
»JuMoWestküste«) erhalten die vier Kreise Zuschüsse in Höhe von rund 800.000
Euro aus der Fördermaßnahme »Kommunen innovativ« des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung (BMBF). Das Programm soll Regionen stärken, die sich
mit dem demografischen Wandels auseinandersetzen und nachhaltige Strategien
für Ortsentwicklung, Infrastruktur sowie öffentliche Dienstleistungen
umsetzen wollen.

»JuMoWestküste« entstand im Rahmen der Regionalen Kooperation Westküste
unter Federführung des Kreises Dithmarschen. Bei Projektkoordinator Anders
Tiedemann in Heide laufen die Fäden für das Praktikumsnetzwerk zusammen:
»Erstmals suchen die Westküstenkreise nach einer gemeinsamen Strategie, um
junge Menschen in der Kooperationsregion zu halten. Schließlich machen die
Herausforderungen des demografischen Wandels an keiner Kreisgrenze halt.«

Hintergrundinformationen:
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierte die
Fördermaßnahme »Kommunen Innovativ«, um Regionen bei der Gestaltung und
Bewältigung des demografischen Wandels durch neue Ideen und Konzepte zu
unterstützen. Dabei sollen durch Kooperationen von Kommunen mit Wirtschaft,
Wissenschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen neue Impulse für die
Zukunft der Regionen in Deutschland gesetzt werden. Der Bund fördert das
Projekt »JuMoWestküste: Rückenwind – Jugendmobilität Westküste« der
Landkreise Dithmarschen, Nordfriesland, Pinneberg und Steinburg, die Partner
in der Regionalen Kooperation Westküste sind, vom 1. Juli 2016 bis 31. Mai
2019. Wissenschaftlich unterstützt werden die Kreise durch die
Fachhochschule Westküste.

Die Regionale Kooperation Westküste ist ein Zusammenschluss der Kreise
Nordfriesland, Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg, der Industrie- und
Handelskammern zu Kiel und zu Flensburg sowie der
Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Kreise (Entwicklungsgesellschaft
Brunsbüttel mbH, WEP Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft des
Kreises Pinneberg mbH, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH).
Seit Anfang 2014 übernimmt das bei der Projektgesellschaft Norderelbe in
Itzehoe angesiedelte Regionalmanagement Regionale Kooperation Westküste
hauptamtlich die Geschäftsführung der Kooperation. Ziel ist es, die
Wirtschaftsstruktur und Innovationskraft an der Westküste zu stärken. Dafür
bündelt das Regionalmanagement die Kräfte und koordiniert Vorhaben für die
Zukunftsfähigkeit der Westküsten- und Unterelberegion.

Pressemitteilung Kreis NF