Nicht nur im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, auch in dessen größtem Informationszentrum, dem Multimar Wattforum in Tönning, tummelt sich derzeit jede Menge Nachwuchs: kleingefleckte Katzenhaie, Fleckrochen, Sepien, Nagelrochen, Seestichlinge, verschiedene Quallen sowie Neptunshörner, eine Schneckenart, in unterschiedlichen Entwicklungsstadien werden hinter den Kulissen aufgezogen.

Die Nachzuchten gehören zu den Aufgaben von Aquarienleiter Birger Kreutz und seinem Team. Manche der im Multimar lebenden Tierarten werden, wegen ihrer kurzen Lebensdauer, kontinuierlich vermehrt, andere, wie unter anderem Seepferdchen, alle zwei bis drei Jahre. In den vergangenen Wochen sind allein 40 der deutlich sichtbar gefleckten Katzenhaie aus ihren rechteckigen Eiern geschlüpft, der jüngste unter ihnen noch blass und blind. Ebenfalls nicht etwa eiförmig, sondern eher wie Kissen erscheinen die Eier des Nagelrochens.

Bei den Seestichlingen hat das Männchen ein Nest angelegt und bewacht es, nachdem das Weibchen die Eier darin abgelegt hat, erläutert Kreutz. Auch bei den beiden bisher geschlüpften, fast durchsichtig wirkenden kleinen Fleckrochen, die von unten erscheinen, als hätten sie Gesichter (wobei die vermeintlichen Augen eigentlich Nasenlöcher sind), gibt es eine Besonderheit: Ihr Geschlecht ist sofort nach dem Schlüpfen deutlich zu erkennen – und es sind Männlein und Weiblein.

All das spielt sich zu Beginn in kleinen Becken in einer Art Aufzuchtstation ab. Nach und nach werden die Jungtiere in größere Aquarien umgesetzt und sind dann irgendwann auch für die Multimar-Besucher zu sehen