Welt. Milla Abraham ist acht Jahre alt, wird am demnächst neun und besucht die vierte Grundschulklasse in Tetenbüll. Mit ihrer Familie lebt sie in Welt. Sie ist ein fröhliches Mädchen, aufmerksam, mit wachen Augen, spielt und schwimmt gern, reitet und kümmert sich um ihre diversen Haustiere. Im vergangenen Jahr machte Familie Abraham Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern. Dort entdeckte Milla eine Kirche, die mit bunten, bemalten Steinen umlegt war. „Das möchte ich auch machen“, beschloss Milla – und hat dieses Projekt nun in Angriff genommen. An Steinen mangelt es nicht, die findet das kreative Mädchen überall, die Acrylstifte bekam sie von ihren Eltern geschenkt. Seitdem bemalt sie Stein um Stein. Und wenn wieder welche fertig sind, bringt sie sie zur Welter Kirche, wo sie diese der bereits begonnenen Kette hinzulegt. „Die Kette aus bunten Steinen soll ganz um die Kirche herumlaufen“, beschreibt sie ihr Ziel, „das sieht dann bestimmt schön aus. Bunt und fröhlich eben.“

Welt Milla und bunte Steine 2021 ug03

Milla Abraham

Der Weg, bis die Kette sich schließt, ist noch lang, deshalb sucht Milla Mistreiter. In Welt hat sich Millas Vorhaben schon herumgesprochen und die begonnene Kette aus bunten Steinen an der Kirche ist ja auch nicht zu übersehen. Außerdem liegt ein Hinweiszettel von Milla vor der Kirchentür, auf dem sie geschrieben hat: „Macht den Weg um die Kirche ein bisschen bunter und schenkt damit Freude. Bemalt bunte Steine und legt sie dazu.“  „Manchmal finde ich einen Stein, der nicht von mir ist“, so Milla, „den hat dann einfach jemand dazugelegt. Das wünsche ich mir, dass viele Menschen Steine bemalen und dort hinzulegen, damit die Kette bald fertig ist.“

Pastor Jörg Reglinski hat sie von ihrem Vorhaben informiert und ihn gefragt, ob sie es auch umsetzen darf. Dieser findet die Idee ganz wunderbar. „Solch ein Engagement für die Kirche und vor allem für die Menschen, bewundere ich und es gilt“, lobt der Pastor. Wer also Lust hat, Milla bei ihrem Vorhaben zu unterstützen, sollte sich auf die Suche nach flachen Steinen machen, Acrylfarbe oder -stifte besorgen und einfach loslegen, damit die bunte Steinkette um die Welter Kirche bald fertig ist.

Milla malt indessen auch fleißig weiter und wird weitere Steine der begonnenen Kette hinzufügen. „Und wenn die Kette fertig ist, mache ich etwas anderes“, so Milla. Die Ideen scheinen dem kreativen Mädchen aus Welt nicht auszugehen. Inzwischen bemalt sie auch Muscheln und Schneckenhäuser. Weiter plant sie, etwas kleinere bemalte Steine mit Magneten zu versehen, damit man sie auf metallenen Untergrund pinnen kann, zum Beispiel auf Kühlschränke. Dann fällt ihr noch ein, dass man aus Holz und Naturmaterialien lustige Gesichter basteln könnte. „Das wäre doch etwas für den ,Lütten Weg‘ in Welt“, überlegt sie. Die kreative und wache Milla ist in ihrem Tatendrang kaum zu bremsen, ihre Ideen sprudeln nur so. Doch zunächst bleibt es bei der bunten Steinkette um die Welter Kirche.

Text/Fotos: Gieseler