Katharinenheerd.

Es sind die Himbeeren, die es diesem Mann schon seit langer Zeit angetan haben. Es sind die Himbeeren, die Tobias Bönisch faszinieren und verführen. Von seinen Freunden wird er auf Eiderstedt „Himbeertobi“ genannt. Seine sogenannten Seebeeren schmecken einfach lecker, sie sind süß und saftig und prall gefüllt mit Mineralstoffen und Vitaminen. „Mein Mentor in Holland hat immer behauptet, ich hätte Himbeerblut – da ist wohl was dran“, schmunzelt der 36-Jährige.

Über die Liebe zur Himbeere ist er zum Gemüsebauer geworden, und wenn man es genau betrachtet, dann hat die Geburt seines Sohnes Piet Walter vor sechs Jahren eine noch viel entscheidendere Rolle gespielt als die Himbeere. „Als Piet geboren wurde, habe ich mir das erste Mal wirklich Gedanken gemacht über gesundes Essen und wo man das bekommt“, erklärt Bönisch. Er verbrachte einige Jahre in Australien, arbeitete dort als Farmmanager auf einer zwölf Hektar großen Himbeerplantage. Von seinem australischen Berater durfte er viel über den Gesundheitswert von guten Lebensmitteln lernen.

Wieder zurück in Eiderstedt kaufte er vor ein paar Jahren ein kleines Stückchen Land in Oldenswort und fing an, Salat, Gemüse und natürlich Himbeeren anzubauen. Es sprach sich schnell herum, dass es bei Himbeertobi nicht nur Himbeeren gibt. Die Einheimischen aus der näheren Umgebung fanden immer öfter den Weg zu seinem ökologisch angebauten Gemüse – und auch immer mehr Gastronomiebetriebe entdeckten das frische Gemüse. Da musste zusätzlich etwas Größeres her, denn wenn der umtriebige Kleinbauer, der hauptberuflich als Berater arbeitet, etwas anpackt, dann auch richtig.

Tobias Bönisch geht es um gesunde Ernährung

Das Feld in Katharinenheerd ist viermal so groß, es liegt direkt an der viel befahrenen Straße nach St. Peter-Ording und es ist richtig dicht bepflanzt. „Wer eine gute Ernte haben möchte, der sollte unbedingt auf die Fruchtfolge achten und möglichst viele verschiedene Pflanzenarten dicht beieinander setzen“, verrät Bönisch. Für den Vorbeiziehenden sieht sein „großer See-Gemüsegarten“ nach einer bunten Blumenwiese aus, das geschulte Auge erkennt aber sofort den liebevoll und professionell angelegten Obst- und Gemüsegarten. Da wächst der Dill und die Ringelblume neben dem Spitzkohl, da schaut der Blumenkohlkopf unter einer essbaren Borretschblüte hervor. „Ich stelle regelmäßig kleine Sträuße für die Gastronomie zusammen, das kommt hier oben an der Küste richtig gut an“, freut sich Bönisch. Er beliefert verschiedene Restaurants in der Umgebung.

Natürlich freut es ihn, dass sein Obst und Gemüse geschätzt wird, aber worum es ihm eigentlich geht, das ist die gesunde Ernährung. Seiner Meinung nach sollte jeder, der zu Hause einen Garten hat, wieder selbst eine kleine Ecke für Obst und Gemüse einrichten. „Selbst angebautes Gemüse schmeckt einfach besser und es ist gesünder. Vor allem das früh geerntete Babygemüse ist nicht zu unterschätzen. Und, was auch ein richtig leckerer Punkt ist: Jedes Gemüse kann ganz einfach auf dem Grill zubereitet werden“, so Bönisch. Der Trend zum eigenen Garten, vielleicht mit ein paar Hühnern, ist ungebrochen und so wächst auch seine Community bei Instagram kontinuierlich.