St. Peter-Ording.

In vielen beliebten Küstenorten entsteht zunehmend ein bekanntes Spannungsfeld: Die hohe Nachfrage nach Ferienwohnungen steht im Konflikt mit dem Bedarf an Dauerwohnraum. Besonders in Tourismusregionen verschärfen steigende Immobilienpreise und die Umwandlung von Wohnraum in touristische Unterkünfte die Situation für die lokale Bevölkerung und Beschäftigte erheblich.

Auch in der Gemeinde St. Peter-Ording ist dieses Ungleichgewicht spürbar. Einerseits sind Ferienwohnungen eine zentrale wirtschaftliche Säule und tragen maßgeblich zur Tourismusbranche bei, andererseits führen sie zu einer Verknappung von Dauerwohnraum. Insbesondere mangelt es an bezahlbarem und nachfragegerechtem Wohnraum. Dies betrifft nicht nur langjährige Bewohner, sondern auch Arbeitskräfte, die für die Aufrechterhaltung der touristischen Infrastruktur unerlässlich sind. Ohne ausreichenden Wohnraum für diese Gruppen droht langfristig eine Schwächung der sozialen und wirtschaftlichen Stabilität des Ortes.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat die Gemeinde St. Peter-Ording ein Planungsbüro beauftragt, einen Rahmenplan zu erstellen. Vor diesem Hintergrund hat das Büro in einem ersten Schritt eine systematische Erfassung der Ferienwohnungen vorgenommen, die inzwischen abgeschlossen ist, und erarbeitet nun in einem zweiten Schritt Handlungsempfehlungen für die künftige Entwicklung.

Ziel ist es, eine fundierte Grundlage für die Ortsentwicklung und Bauleitplanung zu schaffen, um die Nutzung von Wohnraum gezielter zu steuern und die baurechtliche sowie sozialräumliche Situation künftig adäquater darzustellen. Ein besonderes Problem stellt die hohe Zahl nicht genehmigter Ferienwohnungen dar. Laut Zwischenergebnissen des Rahmenplans sind ca. 71 Prozent der erfassten Ferienwohnungen nicht genehmigt. Diese Situation erschwert nicht nur die Transparenz und Steuerung der Wohnraumnutzung, sondern verstärkt auch den Mangel an Dauerwohnraum erheblich.

Auf Basis der erhobenen Daten soll das Planungsbüro nun einen Rahmenplan erstellen, um einen verträglichen Umgang mit Ferienwohnungen und Dauerwohnraum in der Gemeinde zu
ermöglichen.

Kernpunkte des Rahmenplans sind:

• Entwicklung einer Planungsstrategie zur ausgewogenen Steuerung von Ferienwohnungen
und Dauerwohnraum in der Gemeinde.
• Sicherstellung, dass ausreichend Dauerwohnraum erhalten und geschützt wird, wo es nötig
ist, damit die Bevölkerung langfristig Wohnraum in der Gemeinde nutzen kann.

Bei der Entwicklung des Rahmenplans sollen auch die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde aktiv beteiligt werden. Dazu wird voraussichtlich am 21. Mai eine Beteiligungsveranstaltung sowohl vormittags als auch nachmittags stattfinden. Der genaue Ort und die konkreten Zeiten werden noch bekannt gegeben.