St. Peter-Ording.

St. Peter-Ording. Das Eiderstedter Museum ist voller Menschen. Ungewohnt in Pandemie-Zeiten. Zahlreiche Schüler tummeln sich in den lichtdurchfluteten Räumen unter Reetdach. Inmitten von ihnen steht Katja Sinn. Die Leiterin des Museums hat zur Abschlusspräsentation eines besonderen Projektes geladen.

Seit November leitet Katja Sinn das Museum Landschaft Eiderstedt in St. Peter-Ording und hat die vergangenen Monate genutzt, um die Einrichtung in der Olsdorfer Straße umzugestalten. Dabei fiel ihr die Einsprachigkeit des Infomaterials auf, das den Besuchern zur Verfügung gestellt wird. Die Museums-Broschüre war zwar bunt und reich bebilderte, für einen Teil der Besucher aber nicht verständlich.

Auf der Suche nach Hilfe kontaktierte sie die Nordseeschule und wurde dort auch fündig. Denn mit dem Deutsch- und Englischlehrer Albert Vietz und seiner Klasse 11b wurde ein Projekt entwickelt, das die Übersetzung der Info-Broschüre ins Englische zum Inhalt hatte. Die 25 Schülern übersetzen in den vergangenen Wochen im Video- und Präsenzunterricht den zwölfseitigen Flyer. So wurde neben Beschreibungen zum Grundriss des Hauses und den dort ausgestellten Exponanten innerhalb von fünf Wochen auch „Moin und herzlich willkommen“ zu einem internationalen „Moin – Hi and Welcome“.

„Anfangs haben wir uns schon gefragt, wie wir die vielen schwierigen Wörtern verständlich übersetzen sollen. Aber als wir uns damit intensiv auseinandergesetzt hatten, war es machbar“, erklärt Leon Hatzenbühler aus Garding das Gruppenprojekt, das die Nordseeschüler vor so manche kniffelige Aufgabe stellte. Von Vorteil waren dabei auch die vielen Alternativen zum Google Übersetzer. „Durch die breitere Auswahl an Übersetzungen konnten wir nämlich vergleichen“, fügt die Sankt-Peteranerin Hannah Schmidt hinzu.

Die Info-Broschüre in englischer und deutscher Fassung. Foto: Schönherr

Die Info-Broschüre in englischer und deutscher Fassung. Foto: Schönherr

Doch Computer ersetzen nicht den menschlichen Faktor. So war es gut, dass ein Mitschüler die englische Sprache als Muttersprache beherrscht. Und so waren letztlich nicht nur die Schüler sondern auch der Lehrer sichtlich stolz auf das vollendete Produkt. Lehrer Albert Vietz war voll des Lobes über das Erreichte und besonders über die zielstrebige Arbeitsweise seiner Schüler, die in den zurückliegenden Monaten pandemiebedingt relativ still waren.

Erfreut zeigte sich auch Museumsleiterin Katja Sinn über das Resultat der Schüler und hofft, mit dem Projekt zugleich auch das Interesse an der Geschichte Eiderstedts geweckt zu haben. In Zukunft möchte Sinn weitere Projekte mit Schülern angehen, verriet sie am Rande der Präsentation.  mt