St. Peter-Ording. Seit dem 1. April 2021 führt Jan-Christian Hans das Strandcafé „Silbermöwe“ auf dem Pfahlbau in sieben Metern Höhe, gemeinsam mit seiner Ehefrau Yulia. „Wir sind froh, dass wir die Silbermöwe in eine neue Ära führen dürfen. Wir haben viel investiert, damit die Silbermöwe in neuem Glanz erstrahlt“, verrät Jan-Christian Hans, der mit seiner Frau schon seit über zehn Jahren in der Gastronomie tätig ist. Sie möchten einfach gute Gastgeber sein, das verbindet die Sprachwissenschaftlerin und den Groß- und Außenhandelskaufmann. Ihre Gäste sollen sich wohlfühlen. Dazu gehört neben dem außergewöhnlichen Ambiente und dem sagenhaften Blick über die Nordsee natürlich auch ein richtig gutes Essen. „Wir beziehen unsere Lebensmittel direkt aus der Region“, verrät das Ehepaar. Der Fisch kommt von Fischereigenossenschaft Krabben und Fisch, dem Betrieb, in dem der junge Mann einst seine Ausbildung machte, der handgeröstete Kaffee kommt vom Husumer Hafenkontor, der Wein von St. Peter Prost, regionale Lebensmittel liefert die Firma Bast und die Getränke liefert Getränke Tadsen.

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Ein gutes Team (v. l.): Jan-Christian Hans, Gerrit Gosch, Yulia Hans, Adrian Lars Wagner und Sebastian Fritz.

Gemeinsam mit ihrem Mitarbeiter Sebastian Fritz (41) ist Yulia Hans für die Restaurantküche verantwortlich. Es gibt schmackhafte Klassiker, die frisch und modern zubereitet werden und bei den Gästen sehr beliebt sind. Zwei weitere Mitarbeiter, Adrian Lars Wagner (30) und Gerrit Gosch (29) gehören zum Team, das im Sommer noch Unterstützung braucht – auch Quereinsteiger sind herzlich willkommen. Sie müssen nur die erste Regel des Hauses beachten: Die Gäste sollen eine entspannte Zeit genießen. so haben sie die erste gemeinsame Saison im vergangenen Jahr gut bewältigt.

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Silbermöwe: Das Cafè und Restaurant befindet sich in einem Pfahlbau.

„Alleine hätte ich das nicht geschafft“, resümiert Hans. Er ist froh, dass Peter Jensen, ein Großhändler aus Hamburg mit Zweitwohnsitz auf Eiderstedt, ihm eine Partnerschaft anbot. Jensens familiäre Wurzeln sind in Friedrichstadt, sein Urgroßvater hatte dort einst eine Gaststätte direkt an der Eider. Jensen und Hans haben eine GmbH gegründet und so aktiv dazu beigetragen, dass die Silbermöwe auch in Zukunft für die Gäste ein schöner Ort sein kann zum Entspannen und Genießen. Doch der jüngste Sturm hat dem Pfahlbau richtig zugesetzt und so planen die beiden Unternehmer einen Neubau – etwas weiter hin zur Küste. „Natürlich achten wir darauf, dass mit umweltfreundlichen Materialen gearbeitet wird und dass möglichst viele Teile aus dem Original mit in den neuen Pfahlbau wandern, dessen Eröffnung für 2025 geplant ist“, sagt Hans.

Anfang der 1990 Jahre bot das Restaurant in der ARD-Surferserie „Gegen den Wind“ bereits eine gute Kulisse. Damals war noch nicht abzusehen, wie erfolgreich diese Serie werden würde, doch auch heute kommen noch Gäste vorbei, die sich einmal am originalen Schauplatz der „Strandperle“ aus der Fernsehserie umsehen möchten. Das Restaurant besitzt nach wie vor einen Zauber, dem sich der Besucher schwer entziehen kann. Das alte Fischernetz über dem Tresen hat sie alle kommen und gehen sehen und es ist schade, dass es die Geschichten der Menschen nicht einfangen konnte. Doch der Wirt des Hauses kann es, denn er hat das alles als Sohn des damaligen Eigentümers miterlebt, ist praktisch groß geworden in der Silbermöwe.

Der Schauspieler Ralf Bauer (li.) schaut gern bei Yulia und Jan-Christian Hans in der Silbermöwe vorbei.

Der Schauspieler Ralf Bauer (li.) schaut gern bei Yulia und Jan-Christian Hans in der Silbermöwe vorbei

„Ich war gerade mal drei Jahre alt, als ich den Hauptdarsteller Ralf Bauer kennengelernt habe, daran kann ich mich noch erinnern“, erklärt Hans. Heute verbindet die beiden Männer eine unkomplizierte Freundschaft, denn auch der Hauptdarsteller ist dem Zauber St. Peter-Ordings erlegen und kommt regelmäßig an den Ort zurück, der ihn einst berühmt machte. Der Chef verrät: „Ich musste Ralf versprechen, dass ich das Halligbrot mit Nordseekrabben und Spiegelei niemals von der Karte nehme, denn das isst er am liebsten.“

Die Öffnungszeiten sind von 11 bis 18 Uhr. Nur bei einem heftigen Sommersturm bleiben die Türen der Silbermöwe geschlossen. Doch das kommt zum Glück nicht so häufig vor und das gesamte Team freut sich auf eine richtig gute Saison am Strand von St. Peter-Ording. Deichüberfahrt Ording – und dann rechts halten am Holzsteg entlang – so außergewöhnlich schön kann der tägliche Weg zur Arbeit sein.

Text/Foto: Bärbel Sommer