St. Peter-Ording.

Es ist die schnellste Sportart unter Segeln: Strandsegeln. Die GFK-Boliden auf drei Rädern erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern. Nur durch die Kraft des Windes. In Sankt Peter-Ording trifft sich vom 29. September bis 5. Oktober die Elite des spektakulären Sports zur Weltmeisterschaft. 155 Piloten, so werden die Segler offiziell genannt, aus 14 Nationen und drei Kontinenten nehmen an den Titelkämpfen teil. Gestartet wird in fünf Klassen, die sich nach Größe, Bauart und Segelfläche unterscheiden. Die Rennen werden auf drei unterschiedlichen Kursen gesegelt.

Die zwölf Kilometer lange Sandbank von Sankt Peter-Ording gilt als das anspruchsvollste Revier in ganz Europa. Keine andere Strecke verändert zwischen Flut und Ebbe so sehr ihr Profil, kommen neue Sandbänke hinzu, fressen sich Priele plötzlich durch die Strecke, entstehen Löcher aus dem Nichts, reißt ablaufendes Wasser tiefe Kanten in den Strand, wechseln sich brettharte Piste und weicher Sand so schnell ab. Spektakuläre Rennen und harte Zweikämpfe bei atemberaubendem Tempo sind garantiert.

Als deutsche Medaillenhoffnung gilt der Schleswiger Sven Kraja, der in der Klasse 5, der Konstrukteursklasse, startet. National ist er seit vielen Jahren ungeschlagen, international schaffte er es mehrmals aufs Podium. Auf seinem Heimatkurs will er sich nun die Krone holen. Im vergangenen Jahr wurde Kraja in Irland in der Klasse Miniyacht Europameister.

Den Weltmeistertitel in dieser Klasse peilt Sven Harder (Sankt Peter-Ording) nun an. In Irland wurde hinter Kraja Vize-Europameister. Bei den Miniyachten sind die deutschen Seglerinnen eine Bank. Mit Barbara Starke (Hamburg) und Gitta Steinhusen (Schleswig) gehen die erste und die zweite der vergangenen Europameisterschaft an den Start.

In der Klasse 2, der größten Segelklasse, wollen Schwachwindspezialist Kurt Wachkamp (Hattingen) und Sturmsegler Jens Markowitz (Juist) ihren Heimvorteil ausnutzen. In der Einheitsklasse Standart will Waldemar Konopka (Hamburg) seinen dritten Platz bei der letztjährigen EM wiederholen. Aber auch mit Manfred Nielsen (Buxtehude) und Roland Hess (Pinneberg) muss zu rechnen sein.

Das größte Teilnehmerfeld stellt mit 38 Startern die Klasse 3, die schnellste und spektakulärste Klasse. Gleich vier Piloten aus Deutschland haben das Potenzial auf den Podiumsplätzen zu landen. Arnd Mahrt (Sankt Peter-Ording) ist EM-Dritter des Vorjahres, Hans-Werner Eickstädt (Emmerich) Deutscher Rekordmeister. Arne Kelm (Kiel) machte bislang das deutsche Trio perfekt. Zu dieser Spitzengruppe hat dieses Jahr Roland Gäbler aufgeschlossen. Der fünfmalige Olympiateilnehmer im Tornado, Welt- und Europameister will seine Erfolge auf dem Wasser auch auf dem Strand feiern.

Die Rennen beginnen am Sonntag, 30. September, um 9 Uhr auf der Sandbank in Sankt Peter-Ording.