Im Rahmen des Deutschunterrichts beschäftigte sich die Klasse 9d der Eider-Treene-Schule mit der Frage „Sollten Schülerinnen und Schüler Schulkleidung tragen?“. Klassen- und Deutschlehrer Benno Schepp führte das Thema „Erörterung“ ein und stellte diese Frage in den Raum. Schnell fielen den Schülerinnen und Schülern Pro- und Contra-Argumente ein, aber es entstand auch eine Neugier, wie das wohl so sei mit Schulkleidung. Die 9d beschloss, dass sie es einfach mal eine Woche ausprobieren wollte, allerdings dauerte es doch zwei Tage, bis man sich geeinigt hatte, was man denn tragen wolle. Das Ergebnis lautete: weißes Oberteil, schwarzes Unterteil. Und wer wollte, konnte dazu eine Krawatte oder eine Fliege tragen.

Lehrer Schepp war sehr überrascht, wie sich die Klasse plötzlich ins Zeug legte und sogar neue Kleidung kaufte oder bestellte. „Es war ja eigentlich nicht mein Ziel, dass sich die Kinder in Kosten stürzen, aber sie nahmen die Sache eben sehr ernst. Und auch mich verdonnerten sie,“ so der Pädagoge. Am ersten Tag kamen bis auf zwei Schüler, die noch nicht das Richtige gefunden hatten, in der vereinbarten Kleidung – und Lehrer Schepp mit Sakko und Fliege. Im Unterricht hatten die Schüler erarbeitet, dass einiges für die Schulkleidung spricht, zum Beispiel, dass das Gemeinschaftsgefühl gestärkt wird und dass sich niemand Sprüche über seine Kleidung anhören muss. Außerdem fanden es einige Schüler auch einfach „stylisch“. Dagegen sprach aus ihrer Sicht, dass die Individualität verloren gehe, dass Schulkleidung teuer sein kann und manchmal langweilig aussehe. In dem Projekt wollte man nun selbst erleben und erfühlen, ob die Argumente beider Seiten stimmten.

Zusätzlich führte der Deutschlehrer ein, dass man sich zu Stundenbeginn wieder zur Begrüßung hinstellt – zumindest für den Zeitraum des Projektes. Verwunderung gab es jedenfalls schon. Der Mathelehrer, der eine Arbeit schreiben lassen wollte, meinte: „Mit so gut gekleideten Schülern habe ich ja noch nie eine Arbeit geschrieben! Eine tolle Idee!“ Ob es auch Auswirkungen auf die Noten haben wird, wird sich erst noch zeigen. In jedem Fall hat es schon die Klassengemeinschaft gestärkt, weil man sich auf die einheitliche Kleidung einigen musste und sich alle daran gehalten haben.

Ein heimlicher Wunsch der 9d ist es, dass das Projekt vielleicht einmal mit mehreren Klassen wiederholt wird. Bislang sind schon Pullover und T-Shirts mit dem Schul-Logo erhältlich.

Text/Foto: Pressemitteilung