Garding. Der 15. September 2002 wird für Jürgen Schindler und Arne Wilke immer ein besonderes Datum bleiben. Damals gründeten sie ihr eigenes Unternehmen, die Bau- und Möbeltischlerei Schindler & Wilke. Sie kannten sich erst ein halbes Jahr, der eine ist ein Bielefelder, der andere auf Eiderstedt geboren, und doch hat ihre Partnerschaft von Anfang an gut funktioniert: aus dem Zwei-Mann-Unternehmen ist ein Betrieb mit neun Mitarbeitern geworden, die den Umgang mit dem Werkstoff Holz über alles lieben.

Die Frau im Team ist Steuerfachgehilfin Charlotte Petersen, sie ist die „gute Seele“ im Büro und auch für die Buchhaltung zuständig, und das nun schon seit 13 Jahren. „Ich würde mal sagen, seitdem Charlotte bei uns ist, läuft es richtig gut“, schmunzelt Schindler, der vor vielen Jahren berufsbedingt als Tischler an die Nordsee kam. Sein Kompagnon, Tischlermeister Wilke, ist 1969 in Tönning geboren und in Katharinenheerd aufgewachsen. „Es war purer Zufall, dass wir beide uns kennengelernt haben. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden und ergänzt, und dass daraus jetzt 20 erfolgreiche Jahre geworden sind, das ist echt stark. Wir haben immer das Große und Ganze im Blick, es soll möglichst den Mitarbeitenden und damit der Firma gut gehen, das ist unser gemeinsames Ziel und das hat sich bewährt“, so Wilke.

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Vom ersten Tag an ist die Tischlerei Schindler und Wilke ein Ausbildungsbetrieb. Und da kommt Harald Tönnsen ins Spiel. Er gehört seit 17 Jahren zum Team, seine Chefs bezeichnen ihn respektvoll als „Institution“, ist er es doch, der sich als Tischlermeister der Auszubildenden annimmt und sie bis zur Prüfung in der praktischen Arbeit begleitet. Der gebürtige Uelvesbüller versteht es, den Auszubildenden den Umgang mit dem Werkstoff Holz näherzubringen und auch im respektvollen Umgang miteinander ist er den jungen Menschen ein echtes Vorbild. „Harald hat die Ruhe weg, er ist mit Herzblut dabei und erklärt und zeigt etwas solange, bis es verstanden wurde, das ist wirklich toll“, so Schindler, der gemeinsam mit seinem Kompagnon ein Auge auf die theoretische Ausbildung hat. „Wir wollen unser Unternehmen nicht mehr vergrößern, bis auf Harald haben wir alle unsere Mitarbeiter selbst ausgebildet und wenn ein Arbeitsplatz mal frei wird, dann übernehmen wir auch gern einen weiteren Gesellen. Aber im Moment sind es andere Betriebe, die sich über unsere gut ausgebildeten Fachkräfte freuen, denn als Tischler bekommt man eigentlich immer eine Arbeit, das ist sicher“, so Wilke. Ihr Firmengebäude wurde über die Jahre ständig vergrößert, war es anfangs „nur“ das alte Bankgebäude, so ist jetzt die gesamte linke Hallenhälfte zur Werkstatt geworden, in dem auch noch sieben gut ausgestattete Firmenfahrzeuge Platz haben.

Die Aufträge der Tischlerei reichen von kleineren Auftragsarbeiten bis hin zum schlüsselfertigen Innenausbau. Es werden einzelne Möbelstücke aus Holz angefertigt, Balkon- und Fassadenverkleidungen vorgenommen und auch Fußböden verlegt. „Eigentlich machen wir alles, was man mit Holz machen kann“, verrät Schindler, der sich über die Jahre zum Brandschutzspezialisten hat ausbilden lassen. Zu den Kunden zählen neben dem Amt Eiderstedt auch große Hotels und Kliniken in Dithmarschen und Nordfriesland. „Wir sind auf Eiderstedt der einzige Anbieter, der diesen Service in diesem Umfang anbieten kann und die Nachfrage ist so groß, da ist es gut, dass ich seit sechs Jahren von einer Fachkraft unterstützt werde“, erklärt Schindler, der in Zukunft etwas kürzer treten möchte. Der Fachmann für den Brandschutz: Stefan Kugler. „Während ich überwiegend am Schreibtisch für die Planung zuständig bin, ist Stefan der Servicetechniker vor Ort, der auch die jährlich wiederkehrenden Wartungsarbeiten übernimmt“, erläutert Schindler und betont, dass in allen Bereichen, ganz gleich ob im Holz- oder im Brandschutzbereich, mit zuverlässigen Firmenpartnern zusammengearbeitet wird. „Wir haben uns über die Jahre ein gutes Netzwerk aufgebaut und wenn es am Anfang auch eine schwierige Zeit war, so sind wir jetzt zu einem sehr guten Team zusammengewachsen“, freuen sich die beiden Chefs.

„Es ist egal, wie groß oder klein ein Auftrag ist, Hauptsache ist, dass wir zufriedene Leute haben, das gilt für die Kunden ebenso wie für die Mitarbeitenden“, erklären die beiden Unternehmensgründer, die nie ihr Ziel aus den Augen verloren haben: das Große und Ganze, die Firma.

 

Foto/Text: Bärbel Sommer