Oldenswort. Die Eiderstedter kennen den Mann, der das Herrenhaus Hoyerswort vor zehn Jahren aus dem Dornröschenschlaf erwachen ließ: Alfred  Jordy. „Das Herrenhaus Hoyerswort ist einer der schönsten Renaissancebauten Schleswig-Holsteins, noch erbaut im 16. Jahrhundert zeigt er sich auch heute noch nahezu unverändert“, schwärmt der 70-Jährige. Gemeinsam mit seiner Familie hat er viel Zeit, Geld und Arbeit in das Anwesen gesteckt. Im Herrenhaus befindet sich heute die hauseigene Keramik-Werkstatt, ein Café, das über die Grenzen Nordfrieslands hinaus bekannt geworden ist, gemütliche Ferienwohnungen und ein Museum, in dem die  wechselvolle Geschichte des Herrenhauses und Eiderstedts dokumentiert wird.

Jordys handwerkliches Geschick und seine Liebe zu handbemalten Fliesen nach alter holländischer Tradition machen die Brasserie im Haubarg Hoyerswort aus dem Jahr 1704 einzigartig – in Eiderstedt und in Nordfriesland. „Nach jahrelanger Bautätigkeit im denkmalgeschützten Haubarg habe ich jetzt auch noch Glück gehabt, denn mein Schwiegersohn Hermann Bothe ist gelernter Koch und er wird die Brasserie mit seiner gastronomischen Erfahrung und seinem Talent gut führen“, weiß Jordy.

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Die farbig glasierten Fliesen fertigte Alfred Jordy (li.) in Handarbeit, darüber freut sich sein Schwiegersohn Hermann Bothe.

„Wir wollen unsere Gäste mit französisch inspirierten Gerichten aus regionalen Zutaten verwöhnen“, verrät Hermann Bothe (40), der im Hamburger Hotel Atlantic seine Kochausbildung machte. Es sollen gemütliche Abende werden in der Brasserie und auf der Außenterrasse, ein schönes Essen, ein Glas Rotwein mit einer Käseauswahl von der Backensholzer Käserei, eine flambierte Crêpe mit Eis oder eine Galette, eine Buchweizen-Crêpe mit Käse, gekochtem Schinken oder Ziegenkäse. „Coronabedingt werden wir erst einmal mit einer kleinen Auswahl an Speisen beginnen, später folgen authentische Gerichte aus der Region“, verrät der sympathische Gastgeber. Das Geschirr der Brasserie stammt aus eigener Herstellung, das fertigte seine Frau Anna in der hauseigenen Töpferei und der Kaffee, der in der außergewöhnlichen Bothe-Keramik serviert wird, stammt von der Kaffeerösterei Bortfeld aus den Reußenkögen. „Ich freue mich sehr, dass ich zur Verwirklichung des Traums meines Schwiegervaters, einem Restaurant auf Hoyerswort, meinen Beitrag leisten darf“, so Bothe, der viele Jahre lang in München und auf Sylt als Koch gearbeitet hat.

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„Auf der Galerie im Haubarg werden Ausstellungen stattfinden“, sagt Alfred Jordy.

 

Eröffnung erst zu Pfingsten

Die Eröffnung der Brasserie Hoyerswort war für Ostern geplant – eröffnet jedoch aufgrund der landesweiten Pandemie-Beschränkungen erst zu Pfingsten. Und auch das nur unter Vorbehalt der zu dem Zeitpunkt geltenden Regeln.

Aus Anlass der Eröffnung sowie des Jubiläums werden folgende Künstler das Pfingstprogramm musikalisch umrahmen: Einmannmusiker Charly,  Storm Dixieland Band, Delvtown Jazzmen .

Nach der Eröffnung wird die Brasserie dann jeweils mittwochs bis samstags ab 17 Uhr geöffnet sein.

Informationen unter www.hoyerswort.de

Text/Foto: Bärbel Sommer/  privat