Eiderstedt war schon immer ein Zuwanderungsland. Im 7. /8. Jahrhundert wanderten Friesen aus dem Gebiet um Groningen ein, im 11./12. Jahrhundert Religionsflüchtlinge aus den Niederlanden. Im 20. Jahrhundert folgten Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten. Bis heute erleben wir einen Wandel der Bevölkerungsstruktur durch Zuwanderung von Zweitwohnungsbesitzern, Künstlern, Galeristen, Pensionären und Ärzten (Quelle: http://www.heimatbund-eiderstedt.de/historisch…/…/index.html). Über manche dieser Zuwanderungen wissen wir mehr, über manche weniger. So ist über die holländische Einwanderungswelle, die Eiderstedt maßgeblich und bis heute geprägt hat, in den Chroniken wenig überliefert. Wie mag das damals im Detail abgelaufen sein? Der Zuzug Auswärtiger, die Umwandlung von Gesellschaft, Stadt und Wirtschaft? Wie wirkte wohl „das Fremde“ auf die Einheimischen? Und wie empfanden die Siedler ihre neue Umgebung? Wie bewältigten alle miteinander diese Wende? Angesichts des aktuellen Zustroms von Flüchtlingen nach Deutschland steht auch Eiderstedt vor einer „Zeitenwende“, wie der Heimatforscher Claus Heitmann (St. Peter-Ording ) vermutet. Gemeinsam mit Beate Leibrandt (Tating) schlägt er darum vor, die Ereignisse rund um die aktuelle Flüchtlingswelle hier für die Halbinsel Eiderstedt zu dokumentieren. „Wir wollen die Ereignisse in Eiderstedt begleiten, dokumentieren und archivieren. So können wir heute dazu beitragen, folgenden Generationen Material für ihre Chronikarbeit zu liefern.“ Dazu suchen die beiden schnellstens Unterstützung durch Menschen, die fotografieren, kleine Videos drehen, Fakten und Zahlen abfragen und festhalten, Berichte oder Tagebuch schreiben. Das Themenspektrum ist breit – vom Blick über die Schultern von Offiziellen und ehrenamtlichen Helfern über Sorgen und Nöte der Migranten bis zum Sammeln von Erfahrungen, die Eiderstedter und Migranten miteinander machen. Besuche dort, wo bereits ein Miteinander praktiziert wird, wie etwa in Kitas, Schulen oder Sportvereinen. „Denkbar wäre auch ein Unterrichtsprojekt, in dem Schüler gleichaltrige Migranten über einen Zeitraum hinweg begleiten“, schlagen die beiden unter anderem vor. Die zentrale Sammlung des Materials im Archiv des Museums der Landschaft Eiderstedt übernimmt Claus Heitmann. Für Dokumentation und Koordinierung hat Beate Leibrandt ihre Unterstützung zugesagt. Ein spannendes Vorhaben mit Langzeitwirkung! Wer sich einbringen möchte, kann dies im Rahmen seiner zeitlichen Möglichkeiten tun. Eine Mitgliedschaft in einem Verein ist nicht erforderlich, sondern einzig der Wille, sich der objektiven Dokumentation der aktuellen Ereignisse zu widmen. Wer mitwirken möchte, wende sich bitte an: Claus Heitmann, 04863-478599, clausheitmann@googlemail.com oder Beate Leibrandt, 04862-17174, eiderstedter-forum@leihome.de.