St. Peter-Ording. Schon von weitem ist das Floristik und Interieur Geschäft von Birgitt Vergin eine Augenweide. Vorbeischlenderne Gäste halten an und bestaunen die schönen Dinge, die nicht nur vor dem Gebäude im Sonnenlicht erstrahlen sondern auch im Geschäft die Augen des Besuchers verwöhnen. Kuschelige Kissen, rustikale, an Meer erinnernde Deko-Objekte und mittendrin immer wieder frische Blumen. „Für mich gehören frische Blumen einfach zum Wohlfühlen dazu“, erklärt die Inhaberin Birgitt Virgin und ergänzt: „Meine Urgroßeltern hatten schon eine Gärtnerei und meine Eltern ein Blumengeschäft. Am 1. Juni 1988 eröffneten meine Eltern ihre Filiale in St. Peter-Dorf, aus der nach kurzer Zeit der Hauptsitz wurde.“ Vor 25 Jahren kauften Heidi und Volker Crantz das Haus in der Dorfstraße 13, hinter dem sich ein zauberhafter Garten verbirgt, der aktuell nur privat genutzt wird, aber vielleicht ändert sich das noch. Vor zwölfeinhalb Jahren übernahm die Floristin Birgitt Vergin das Haus von ihren Eltern.

Einen dritten Grund zum Feiern gibt es auch noch: Floristin Jennifer Ott (42) ist seit 25 Jahren mit viel Freude und Liebe im Geschäft. „Alle unsere Mitarbeiterinnen sind schon lange bei uns, aber Jennifer ist von Anfang an dabei und darüber freuen wir uns wirklich sehr“, sagt Birgitt Vergin. Ihre beiden Kinder sind in dem Haus groß geworden, ihr Sohn absolviert mit großer Freude eine duale Ausbildung zum Handelsfachwirt bei Edeka im Dorf und ihre Tochter ist als sehr kreative und erfolgreiche Konditorin in Hamburg tätig. Unterstützung vor Ort erhält sie von ihrem Lebenspartner Marton Nagy (56), ein Marketingfachwirt, der in Bayern aufgewachsen ist, aber dessen Herz bereits seit den 1980er Jahren für den Norden schlägt. Gemeinsam besuchen sie Ausstellungen und Messen mit lokalem sowie auch internationalen Hintergrund, immer mit dem Ziel, besondere und ausgefallene Objekte zu entdecken, mit denen sie dann in St. Peter-Dorf ihre Kundinnen und Kunden begeistern.

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In dem Jugendstilhaus, das im Jahr 1911 von August Peter Tetens erbaut wurde, der später nach Japan ging und in dem seine Oma bis 1930 wohnte, war zwischenzeitlich eine Frühstückspension untergebracht. 1987 erwarben die Eltern das damalige Wohnhaus und mit eigener Kreativität und mit Hilfe eines bekannten Architekten aus St. Peter-Ording, gelang es ihnen, aus dem ehemaligen Wohnhaus behutsam und stilsicher das heutige Geschäftshaus zu entwickeln. Seit nunmehr 25 Jahren werden hier neben den frischen Blumen schöne Wohnaccesoires für drinnen und draußen verkauft.

„Wir achten sehr auf Nachhaltigkeit. Viele unserer Produkte besitzen offizielle Siegel, die dies bestätigen. Weil uns das nicht reicht, ist es für uns viel wichtiger, dass wir selbst die Lieferketten kennen. So unterhalten wir zu unseren Erzeugern für Frischblumen selbst Kontakt, beziehen diese größtenteils aus dem Hamburger Umland und arbeiten auch mit großen Handelspartnern zusammen die international herstellen und nachweislich hervorragende Nachhaltigkeitskonzepte umsetzen, die stark in die Tiefe gehen“, versichert Nagy.

Floristik ist ein sehr vielseitiger Beruf, der viele Geschicke erfordert. Zum einen sind handwerkliches Geschick sehr wichtig, aber auch die Fähigkeit, den aktuellen Zeitgeist zum Ausdruck zu bringen. „Wir haben hier in Sankt Peter-Ording großes Glück. Wir treffen auf anspruchsvolle Kunden aus ganz Deutschland und mittlerweile auch viele internationale Kunden, denen wir unsere Kunst anbieten. Das größte Kompliment hören wir sehr oft und man kann es in den sozialen Netzwerken nachlesen: ,Ihr seid für mich der schönste Blumenladen den ich kenne!‘. Das erfüllt uns mit Stolz und tröstet darüber hinweg, dass unser lokales Handwerk sehr aufwendig und kostenintensiv ist. Für mich gehören frische Blumen zum Leben einfach dazu, so ein liebevoll gebundener Blumenstrauß macht das Leben schöner“, versichert die Chefin. In ihrem Geschäft gibt es nur Dinge zu kaufen, die sie persönlich berühren. Und für die Urlaubsgäste hat sie ein ganz besonderes Dekostück entworfen, das die Gäste als schöne Erinnerung an ihren Nordsee-Urlaub mit nach Hause nehmen können: „Beach to go aus SPO“. Diesen Strand zum Mitnehmen gibt es nur hier, mit echtem Strandgras, Muscheln und Austernschalen aus der Nordsee, ein bisschen Treibholz und natürlich feinkörniger Sand. Alles handgefertigte Unikate, die sehr gern mit nach Hause genommen werden.

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Sie stehen für die schönen Dinge des Lebens: Marton Nagy, Birgitt Vergin, Jennifer Ott und Dorit Beckmann (hintere Reihe von links). Sandra Schlüter (vorne links) und Heike Gergolla.

Es sind die schönen Dinge des Lebens, die den Besucher in diesem Blumengeschäft beeindrucken und es sind die langjährigen Mitarbeiterinnen, die den Kundinnen und Kunden gern beratend zur Seite stehen. Dorit Beckmann (53) hat vor 23 Jahren schon einmal bei Crantz mit Jennifer Ott zusammengearbeitet, sie ist dann nach Berlin gezogen und jetzt, wo ihr Sohn erwachsen ist, ist sie nach SPO zurück gekehrt. Die „Sommerfloristin“ Heike Gergolla (47) verbringt den Sommer bei Crantz und im Winter ist sie in der Schweiz. Sandra Schlüter (29) war schon im Geschäft in Wesselburen, hat hier ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und ist am 1. August 2010 in St. Peter-Ording angefangen. Heute ist ist sie die Erstfloristin und rechte Hand von Birgitt Vergin. Janina Knopf aus Wesselburen ergänzt das Team perfekt. Sie liebt den Verkauf und sich mit schönen Dingen zu umgeben.

Alle zusammen bewältigen nicht nur die aufregende Sommersaison im Geschäft sondern auch alle anderen Tätigkeiten wie zum Beispiel Hochzeits-, Tauf- oder Trauerfloristik, dann ist wieder ihre Kreativität gefragt. Die für kreative Floristik bekannte Gestalterin Birgitt Vergin ist zudem beliebter und kompetenter Ansprechpartner für alle Fragen rund um Interieur und Eventfloristik. Wenn besondere themenbezogene Aufgaben wie Werbeauftritte oder Eröffnungen anstehen, entfaltet das Team sein volles Potenzial. All das machen die Mitarbeiterinnen mit Souveränität.

Ein kreatives Team – mit Grund zum Feiern. „Es ist wirklich schön, so tolle Mitarbeiterinnen zu haben, das macht mich echt stolz“, sagt die engagierte Geschäftsfrau. Sie ist angekommen in St. Peter-Dorf und sie weiß den einzigartigen Flair dieses Ortsteils zu schätzen: „Es wäre schon gut, wenn wir alle gemeinsam dafür sorgen, dass den Menschen bewusst wird, wie schön es hier bei uns ist.“

Text/Foto: Bärbel Sommer