Kotzenbüll. Spielerisch die Sinne stärken – das Motto des Mars-Skipper-Hofes erfuhren die Mitglieder
Aktiv-Region Südliches Nordfriesland hautnah. Bei einer Führung zu einigen der 80 Experimentierstationen
zeigte Leiterin Maren von der Heide unter anderem, wie Töne unglaubliche Formen in
Sand erzeugen können. Auf der folgenden Vollversammlung zog Regionalmanager Joschka Weidemann
eine positive Zwischenbilanz der Förderperiode. Mildstedts Kümmerin Cosima Mähl warb dafür,
ihr seit einem Jahr bestehendes Amt auch als Chance für weitere Gemeinden zu begreifen.
Das Erfahrungsfeld Mars-Skipper-Hof ist nicht nur für Kinder und Jugendliche ein besonderes Erlebnis.
Auch die mehr als 30 Mitglieder der Aktiv-Region staunten über die einfachen wie faszinierenden
Spielstationen rund um den großen Haubarg in Kotzenbüll. Dabei geht es nach Maren von der Heide
darum, die eigenen Sinne spielerisch zu erforschen und die Wahrnehmung neu zu erfahren. Das Angebot,
das nach den Ideen des Pädagogen Hugo Kükelhaus entworfen wurde, richtet ausdrücklich auch
an Menschen mit Behinderungen. 2010 wurde zu diesem Zweck der Außenbereich des historischen
Haubargs mit Unterstützung der Aktiv-Region barrierefrei gestaltet. Allerdings seien nicht nur Gruppen
aus Bildungseinrichtungen regelmäßig zu Gast, erklärte von der Heide, wichtige Standbeine seien
auch Teambildung für Unternehmen, Beherbergung und private Feiern.
Cosima Mähl machte zudem Werbung für ein weiteres Förderprojekt: Im Rahmen mit
der Umgestaltung der alten Schule in ein Gemeindezentrum wurde vor einem Jahr auch das Amt einer
Gemeindekümmerin geschaffen. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist die Koordination der Ehrenamtler sowie
die Schaffung von Partizipationsstrukturen in der Gemeinde – so arbeitet Mähl etwa daran, eine aktive
Nachbarschaftshilfe aufzubauen. Es seien aber auch ganz andere Aufgaben möglich, erklärte Mähl,
einige Kollegen seien stärker mit der direkten Betreuung bei Anträgen, Behördengängen oder Arztbesuchen
beschäftigt. Bei den Bürgermeistern der Aktiv-Region warb Mähl dafür, dass mit diesem Amt
nicht nur die Daseinsvorsorge, sondern auch das Wir-Gefühl in der eigenen Gemeinde gestärkt werde.
Jedoch sei es unbedingt nötig, die Bedarfe im Vorfeld zu definieren und feste Räumlichkeiten zu
schaffen. Auch zentrale Eigenschaften eines Kümmerers nannte Mähl: Dazu gehörten nicht nur Aufgeschlossenheit,
Durchhaltevermögen und eine ausgeprägte Koordinationsfähigkeit, sondern auch
Mehrsprachigkeit – sie selbst zumindest käme ohne ein gewisses Plattdeutsch-Verständnis nicht weit.
Nach zwei Jahren gilt es für die als Verein organisierte Aktiv-Region, eine Zwischenevaluierung der
Förderperiode 2015-2020 vorzunehmen.
Joschka Weidemann und Yannek Drees vom Regionalmanagement diskutierten in einem ersten Schritt die anwesenden Mitglieder über Arbeitseinsatz, Qualifizierung und Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. Für die inhaltliche Bewertung der Förderschwerpunkte
sei jedoch eine eigenständige Veranstaltung nötig, erklärte Weidemann. Auf diesem für den Herbst
geplanten Workshop sollen notwendige Zielanpassungen in den einzelnen Förderschwerpunkten diskutiert
werden. Nach bisher 26 geförderten Projekten stehen dem Verein bis 2020 noch rund 1,3 Millionen
Euro für die Unterstützung von Projekten im Südlichen Nordfriesland zur Verfügung