Nordfriesland.

Eine Pflanze droht zu einem ernsthaften Gesundheitsproblem in Nordfriesland zu werden: die „Ambrosia artemisiifolia“. Diese hochallergene Pflanze verbreitet sich immer weiter in Europa, begünstigt durch veränderte Lebensräume.

Die sich ändernden Temperaturen und der Klimawandel führen zur Verbreitung unscheinbarer Pflanzen wie der Ambrosia artemisiifolia. Allergiker in Nordfriesland werden in den kommenden Jahren längerer und stärkerer Pollenbelastungen ausgesetzt sein. Die Pflanze Ambrosia artemisiifolia hat besonders stark allergene Pollen und wurde auch schon in unseren Regionen nachgewiesen. Schon eine geringe Konzentration ihres Blütenstaubs reicht aus, um allergisches Asthma auszulösen. Laut Bundesumweltamt gelten die Pollen als fünfmal allergener als Gräserpollen.

Zahl der Allergiker steigt

„Schon minimale Pollenkonzentrationen dieser Pflanze können allergische Reaktionen wie Bindehautreizungen, Heuschnupfen oder allergisches Asthma auslösen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Stefan Kölpin. Die Allergien haben insgesamt in den letzten Jahren deutlich zugenommen – das ergibt eine Auswertung des Robert-Koch-Instituts für die Jahre 2019 und 2020. In Schleswig-Holstein gaben 31,6 Prozent der Menschen laut Bericht „Gesundheit in Deutschland“ an, unter Allergien zu leiden.

Aus dem Versorgungs-Report „Klima und Gesundheit“ der AOK  geht hervor, dass die Zahl der Allergiker steigt und der Klimawandel diese Entwicklung verstärkt. Auch das Umweltbundesamt vermutet, dass sich das Verbreitungsgebiet und die Eigenschaften der Ambrosia-Pollen durch den Klimawandel verändern.

Symptome wie eine laufende Nase mit Nies-und Juckreiz oder juckende gerötete Augen mit Tränenfluss können auftreten. Auch kann es sich zu einem saisonalen allergischen Asthma entwickeln, das während der Blütezeit durch trockenen Husten, Atemnot und verringerter Belastbarkeit gekennzeichnet sein kann.

Allergikerinnen und Allergiker nicht schutzlos ausgeliefert

BU2 Klima und Pollenallergie1

Die Ambrosia-Pflanze breitet sich durch den Klimawandel auch in unseren Breiten aus. Foto: AOK/hfr.

„Menschen im Kreis Nordfriesland, die bereits allergisch auf den Gemeinen Beifuß reagieren, durchlaufen keine Sensibilisierungsphase mehr, sondern die Allergie kann sofort entstehen“, sagt Stephan Kölpin. Zudem können Hautreaktionen auftreten, wenn die Pflanze berührt wird. Auch die Dauer der ‚Heuschnupfen‘-Saison wird sich durch den Klimawandel verlängern, da neu auftretende Pflanzen mit allergenen Pollen, wie zum Beispiel die Beifuß-Ambrosie, erst im Juli zu blühen beginnt und die Blüte bis zum ersten Frost andauern kann.

Allergikerinnen und Allergiker sind dem nicht schutzlos ausgeliefert. Der Facharzt oder die Fachärztin für Allergologie stellt mit einem Hauttest eine sichere Diagnose.

 

Funde der Ambrosia-Pflanze melden

Die Ambrosia-Pflanze ist seit 15 Jahren als gesundheitsgefährdende Pflanze bekannt. Jeder kann dazu beitragen, die Ausbreitung zu verhindern, indem er Funde beim Grünflächenamt im Kreis Nordfriesland, beim Pflanzenschutzamt oder dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen meldet. Eine weitere Möglichkeit der Meldung besteht unter www.ambrosiascout.de. Wer sie vor der Blüte im Garten findet, sollte sie am besten mit Handschuhen an der Wurzel packen und im Hausmüll entsorgen. Blüht die Pflanze bereits, empfiehlt es sich eine Feinstaubmaske zu tragen und die Pflanze verpackt im Hausmüll zu entsorgen.