Uelvesbüll. Die Planungen für die „Deichverstärkung nördliches Eiderstedt“ sind weit fortgeschritten und bleiben auch für den Bauhof des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) im Uelvesbüller Koog nicht ohne Folgen.

Da die Trassenführung eine Verlegung unumgänglich macht, wurde im Beisein von Birgit Matelski, Direktorin des LKN, und Dr. Dorit Kuhnt, Staatssekretärin im MELUND (Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung), der Grundstein für einen neuen Bauhof gelegt. Die Bauarbeiten am rund sechs Kilometer langen Deichabschnitt sollen in den kommenden Jahren im Bereich Uelvesbüll beginnen. Grundvoraussetzung dafür ist die Fertigstellung des neuen Bauhofs. „Der Bauhof ist für uns von elementarer Bedeutung und deshalb an dieser Stelle unverzichtbar“, sagt Birgit Matelski. „Es gibt in unmittelbarer Nähe keine alternativen Standorte. Und auf andere Bauhöfe können wir wegen der großen Entfernungen und
fehlender Kapazitäten nicht ausweichen.“ Der Bauhof Uelvesbüll ist der einzige Betriebshof des Baubetriebs 2 auf Eiderstedt und nicht nur ein zentraler Dienstort für alle in diesem Bereich eingesetzten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des LKN. Er dient zudem als Lagerplatz und als Basisstation für die Wasserbauer-Kolonnen in diesem Abschnitt. Außerdem befindet sich dort im Katastrophen- bzw. Sturmflutfall die örtliche Abschnittsführungsstelle. Die Deiche der Köge Uelvesbüll, Simonsberg und Finkhaushallig sind laut Generalplan Küstenchutz zu verstärken.

Der überplante Abschnitt, der nach dem Klimadeichkonzept umgesetzt wird, ist rund sechs Kilometer lang und wird voraussichtlich 65 Millionen Euro kosten. Es werden für die Maßnahme insgesamt ca. 520.000 Kubikmeter Klei als Abdeckboden und rund 750.000 Kubikmeter Füllboden benötigt. Staatsekretärin Kuhnt ging bei der Grundsteinlegung auf die Bedeutung des Klimadeichkonzepts ein, das auch eine Baureserve für spätere Nachverstärkungen beinhaltet. „So werden die verstärkten Deichabschnitte bis weit ins nächste Jahrhundert eine optimale Sicherheit gewährleisten“, sagte Kuhnt. „Und das auch bei einem deutlich beschleunigten Meeresspiegelanstieg.“ Das Land käme so seiner langfristigen Verantwortung für die Sicherheit der Bürger nach.

Der neue Bauhof wird neben dem Betriebsgebäude unter anderem eine 350 Quadratmeter große Fahrzeughalle beinhalten, in der eine Werkstatt untergebracht sein wird. Die Gesamtgröße beider Gebäude in Uelvesbüll, Betriebsgebäude und Fahrzeughalle, beträgt 799 Quadratmeter. Im Neubau werden aktuelle Klimaschutzstandards umgesetzt. So erfolgt die Heiztechnik klimaneutral durch eine ressourcensparende Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die Energieversorgung für den Eigenverbrauch wird durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sichergestellt. Außerdem ist neben der Ausstattung der Arbeitsplätze mit modernster Technologie der Betrieb von zwei E-Ladestationen vorgesehen.

Die Gesamtkosten wurden vom Gebäudemanagement des Landes (GMSH) auf rund 2,1 Millionen Euro geschätzt. Der LKN.SH wird durch Eigenleistungen, wie Pflasterarbeiten, die Kosten voraussichtlich um eine halbe Million Euro senken können.