Pastorate sollen zu Feriendomizilen werden

In der ersten Sitzung unter dem neuen Vorsitzenden Frank Feddersen beschloss der Vorstand der Aktiv-Region Südliches Nordfriesland die Förderung von zwei Projekten. Der Fördertopf Regionalbudget für Kleinprojekte ist noch bis Mitte Januar geöffnet. Die attraktive Förderquote von bis zu 80 Prozent und die niedrige Investitionsschwelle von 1.000 Euro machen das Regionalbudget zu einem beliebten Förderinstrument. 200.000 Euro kann die Aktiv-Region an Projekte aus der Region vergeben, die maximal 20.000 Euro kosten dürfen.

„Bereits 18 Projekte sind bis zur heutigen Sitzung eingegangen“, zeigte Regionalmanager Joschka Weidemann dem Vereinsvorstand auf. Es sei davon auszugehen, so Weidemann weiter, dass der Fördertopf Regionalbudget überzeichnet werde und daher nur die besten Projekte eine Förderung erhalten könnten. Bis zum 15. Januar können noch Projekte beim Regionalmanagement eingereicht werden. Die hierfür geltenden Bedingungen können unter www.aktivregion-snf.de eingesehen werden.

Die Nordkirche will untersuchen lassen, ob das Konzept „Himmlisch Urlauben“ aus der österreichischen Diözese Graz auch im Norden realisierbar ist. Ziel einer Machbarkeitsstudie ist es, historische Pastoratsgebäude in Oldenswort (Foto) und Brodersby nachhaltig zu erhalten, indem eine Umnutzung als Urlaubsquartiere geprüft wird. Vorgesehen ist die gemeinsame Vermarktung sowie eine Vernetzung mit ähnlichen Projekten über eine Plattform. Ulrich Schmidt, bei der Nordkirche zuständig für Kirche und Tourismus, brachte das langfristige Ziel auf den Punkt: „Wir wollen mit dieser Idee eine Marke entwickeln, die so attraktiv ist, dass auch andere Gemeinden auf die Idee kommen, die Pastorate nicht zu verkaufen“. Das Konzept sieht zudem vor, die Gemeinderäume für lokale Akteure zu öffnen. Durch die Beteiligung von Menschen aus der Region als Gäste- und Wohnungsbetreuer werden Arbeitsplätzen geschaffen und die entstehende Wertschöpfung soll die regionale Wirtschaft stärken. Die Studie soll 36.890 Euro kosten, davon übernimmt die Aktiv-Region Südliches Nordfriesland 9.300 Euro. Dieselbe Summe soll die Aktiv-Region Schlei-Ostsee beisteuern.

Die Ausstellung „Gewaltig! Nordsee“ soll im Husumer Nissenhaus die Gefahren der Natur an der Nordsee aufzeigen. Unter anderem will der Museumsverbund Nordfriesland Wetterphänomene erlebbar machen und so die Besucher für den Meeresspiegelanstieg sensibilisieren. Besonders gefiel dem Vorstand die Idee, im Zuge der Ausstellung neue Ein- und Ausgänge für Rollstuhlfahrer zu schaffen und Audioguides für Menschen mit Beeinträchtigungen zu entwickeln. Auch soll erstmals in Schleswig-Holstein Augmented Reality zur kulturellen Vermittlung eingesetzt werden. Einzelne Werke können dadurch in einer App als Bewegtbilder erscheinen. Interims-Geschäftsführerin Tanja Brümmer stellte die Möglichkeiten plastisch dar : „Zu sehen, wie eine Tsunami-Welle auf einen zukommt, ist wirklich beeindruckend“, so Brümmer. Für die Ansprache der jüngeren Gäste sei darüber hinaus ein Comic zur Ausstellung geplant. Die Gesamtinvestition von 79.069,91 Euro unterstützt der Verein mit EU-Mitteln in Höhe von 40.212,31 Euro.

 

Quelle/Foto: Aktiv-Region/Eiderstedter Kultursaison