Tönning. „Es war ein holpriger Start für mich in Tönning, der aber letztendlich zum Erfolg führte“, erinnert sich Leif Katerberg (60), wenn er an die Zeit vor 25 Jahren denkt, als er gemeinsam mit seiner Ehefrau Rike plante, sich in Tönning als Augenarzt niederzulassen. Den Bedarf nach einer Augenarztpraxis auf Eiderstedt sah er ganz klar, denn Augenärzte gab es zwar in Husum und in Heide, aber auf Eiderstedt nicht. Nach ersten Gesprächen wurde ihm die Zulassung in Tönning zunächst auch zugesichert, dann jedoch wieder abgelehnt. Für ihn damals völlig unverständlich. Dieser Meinung waren auch viele Tönninger und Eiderstedter, ebenso die Stadt Tönning. Die Ablehnung löste eine wahre Protestwelle aus. Es fanden Gespräche statt. Ja, sogar der Runde Tisch Tönning e.V. schaltete sich ein und initiierte eine Unterschriftenaktion. Doch Leif Katerberg musste gegen den ablehnenden Bescheid der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein klagen. Und er gewann den Prozess. Ein Glück für Tönning und Eiderstedt. Wer weiß, wie es sonst in den vergangenen 25 Jahren um die augenärztliche Versorgung der Bevölkerung in Eiderstedt bestellt gewesen wäre.

Leif Katerberg wuchs in Leck auf, besuchte das Gymnasium in Niebüll, studierte in Berlin und Kiel Humanmedizin. Im Anschluss folgte eine fünfjährige Ausbildung zum Facharzt für Augenheilkunde, bevor er sich in Tönning als Augenarzt zunächst in der Badallee im alten Amtsgebäude niederließ. Er ist verheiratet, wohnt in der Nähe von Tönning und hat zwei Kinder. In seiner wenigen Freizeit widmet er sich neben seiner Familie dem Segelsport. Seit 15 Jahren hat die Augenarztpraxis Katerberg ihren Standort in der Westerstraße 7, dem alten Postgebäude. In seiner Praxis bietet er ein umfassendes Spektrum der gängigen augenärztlichen Leistungen an, Diagnose und Therapie von Augenkrankheiten, Sehschärfenbestimmung, Brillenverordnung, Kontaktlinsen-Anpassung und diverse Vorsorgeuntersuchungen. Dazu gehören unter anderem auch die Früherkennung und Behandlung von Patienten mit Glaukom (Grünen Star) und Vorsorgeuntersuchungen im Hinblick auf Makuladegenerationen (Netzhauterkrankung). Führerscheingutachten für den Straßenverkehr, die Schifffahrt und den Luftverkehr sowie Gutachten von Amts wegen gehören ebenso zur täglichen Routine. „Die Praxis wird als Terminsprechstunde geführt“, erklärt Leif Katerberg und weist darauf hin, dass Termine zu normalen Vorsorgeuntersuchungen, also Termine ohne Not, eine Vorlaufzeit von sechs bis acht Monaten haben. Für Notfälle und dringliche Versorgungen sind jedoch immer Termine zu erhalten. „Bei circa 2.500 Patientenkontakten pro Quartal ist eine schnellere Terminvergabe leider nicht möglich“, so Leif Katerberg. Auch das zeigt immer noch, wie nötig die Niederlassung eines Augenarztes in Tönning damals war und dass der Bedarf auch heute noch da ist.

Inzwischen auch viele Touristen Patienten

Seine circa 30.000 Patienten kommen inzwischen von überall her, von Eiderstedt sowie aus der gesamten Region südliches Nordfriesland und Dithmarschen bis zum Nord-Ostsee-Kanal. Inzwischen gehören auch viele Touristen zum Patientenstamm der Tönninger Augenarztpraxis. „Das sind ganz treue Patienten, die ihre Vorsorgeuntersuchung in ihren Jahresurlaub terminieren“, so Leif Katerberg. Ja, sogar aus Asien und Nordafrika kommen Patienten zum Tönninger Augenarzt.  Diese haben arbeitsbedingt ihren Lebensmittelpunkt in große Metropolen verlegt, verbinden ihren Heimaturlaub dann aber mit einem Augenarztbesuch in Tönning.

Dank an Ehefrau und Mitarbeiterinnen

Die Augenarztpraxis von Leif Katerberg hatte vom ersten Tag an großen Zulauf. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Rike vergab er am ersten Tag Termine für die ersten vierzehn Tage. Der Run auf Termine blieb ungebrochen, sodass selbst die Kassenärztliche Vereinigung später einsah, dass die anfängliche Ablehnung seiner Niederlassung in Tönning ein Fehler war und sich dafür entschuldigte. „Ohne ein gutes Team wäre mir die erfolgreiche Arbeit in den vergangenen 25 Jahren nicht möglich gewesen“, sagt Leif Katerberg. „Meinen Dank dafür möchte ich meiner Ehefrau und meinen Mitarbeiterinnen aussprechen. Ebenso danke ich allen zuweisenden und operierenden Kollegen, den engen Kontakten zu Reha- sowie den Alten- und Pflegeeinrichtungen. Nicht zuletzt bedanke ich mich für das Vertrauen meiner Patienten für ihre langjährige Treue.“ ug