Eiderstedt.

„Wir bleiben am Ball und werden alles versuchen, dass die ursprünglich für den 17. April von uns geplante Veranstaltung zu Ehren von Knut Kiesewetter, sofern die Umstände es offiziell zulassen, im Herbst dieses Jahres stattfinden wird“, betonen Dorothée und Stefan Kugler (Foto). So wie den Eheleuten Kugler geht es unzähligen Menschen, die sich im Veranstaltungsbereich engagieren, ob haupt- oder nebenberuflich oder, wie in diesem Fall, ehrenamtlich. Seit Wochen gelten auch in Schleswig-Holstein strikte Reglementierungen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Insbesondere die vorgeschriebenen Abstandsregelungen sorgen inzwischen für die Absage von Veranstaltungen bis in den Sommer hinein. Dorothée Kugler hierzu: „Das ist bitter, weil wir den Termin schon einmal aufgrund persönlicher Gründe vom vergangenen Jahr auf diesen April verschieben mussten. Es wäre daher schön, wenn wir heute bei den Lesern des Eider-Kuriers die Vorfreude auf das Event wecken könnten.“

Seit Anfang 2019 kümmern sich die Kuglers um alle Belange rund um das Veranstaltungszentrum (VZ) Garding. Ihre Idee, den Ende 2016 verstorbenen Künstler Knut Kiesewetter, der fast sein ganzes Leben in Garding gelebt hatte, zu ehren, ergab sich durch Zufall: Den Anstoß gab ein Bekannter, der im Besitz einer Gitarre von Kiesewetter war. „Er wollte die zwölfsaitige Ovation Adamas von 1979 überholen lassen. Wir kamen ins Gespräch und fragten uns, ob sein Lebenswerk nicht eine Würdigung erfahren sollte“, berichtet Berufsmusiker Stefan Kugler, der in einem ersten Schritt den Ankauf des wertvollen Instruments durch das Amt Eiderstedt vermittelte. Nach einem Treffen mit Kiesewetters Sohn Klas, der in Kopenhagen lebt, kehrten die Kuglers mit einigen Kisten aus dem Nachlass des Musikers zurück. Die Sichtung ergab einen Fundus an ausstellungswürdigen Gegenständen, die das Leben des Sängers, Komponisten, Texters und Produzenten skizzieren.

„Wir haben uns daran gemacht, unter der Überschrift „Erinnerungen an Knut Kiesewetter“, einen Rahmen zu gestalten, mit einer Abendveranstaltung und einer Ausstellung, die im Nachgang in reduzierter Form als Dauerleihgabe in das Amt Eiderstedt wechseln wird. So konnten wir Björn Engholm, der im Jahr 2003 aus Anlass des 100. Todestages von Theodor Mommsen eine Laudatio in der Gardinger Dreilandenhalle gehalten hatte, als Laudator gewinnen. Einige ehemalige Weggefährten werden in lockerer Runde über ihre Begegnungen mit dem Protagonisten erzählen und zwei Duos sorgen für die musikalische Ehrung“, erklärt Dorothée Kugler.

Rainer Martens, langjähriger Freund und zusammen mit Kiesewetter der Initiator der Musikantenbörse in Garding, übernimmt die Moderation an dem Abend. Als wohl engste Wegbegleiterin und Aufzeichnerin des Buches „Fresenhof – Ein Stück von mir“ wird Barbara Hartmann anwesend sein. Das Werk kann zudem vor Ort erworben werden. Anneliese Klix aus St. Peter-Ording, die im Jahr 1944 mit der Familie Kiesewetter aus Stettin nach Eiderstedt kam, wird Geschichten aus der gemeinsamen Jugendzeit erzählen. Auch der weit über Eiderstedt hinaus bekannte Maler und Schriftsteller Dieter Staacken schätzte den freundschaftlichen Austausch unter Künstlern und wird über Erlebtes berichten. Unterstützt wird die Veranstaltung unter anderem von den Vereinen „Musik für Garding“ und „Wir für Garding“.

„Es soll keine Lobhudelei werden, vielmehr der Versuch einer respektvollen Erinnerung und einer kritischen Würdigung des Vermächtnisses eines großen, hiesigen Künstlers. Eines Charakters, der nicht in jede Schublade passte und mit seiner so manches Mal schonungslosen Direktheit nicht nur Sympathien weckte“, betonen die Organisatoren Dorothée und Stefan Kugler und ergänzen: „Wir werden den Ersatztermin so schnell wie möglich bekanntgeben!“