Simonsberg. Den Kirchspielskrug und die Familie Peters verbindet ein schier untrennbares Band. Schon im 17. Jahrhundert stand ein Hofgebäude der Familie Jens auf der heutigen Kirchwarft. Dies waren Vorfahren der Familie Peters, die durch Heirat  dorthin kamen. 1825 wurde das neue Gebäude neben der Kirchwarft bezogen und erhielt den Namen „Kirchspielskrug“. 1829 wurde dann die Kirche auf der Warft erbaut. Von Beginn an waren Landwirtschaft, Poststelle, Gastwirtschaft und Wohnraum unter dem großen Dach untergebracht. 1910 heirateten Elisabeth und Thomas Peters, die sicher noch ältere Simonsberger kennen. Drei Söhne wurden geboren: Hans, Karl und Peter. Peter und Hans blieben kinderlos und blieben auch beide im Krug. Die Poststelle im Krug wurde von Hans als Nachfolger seiner Eltern weiter geführt. Früher war sie eine äußerst wichtige Einrichtung, nicht nur für Briefe und Pakete, sie war auch die Auszahlungstelle für  Renten und Einzahlungstelle für Sparbücher und Überweisungen, damals Anweisungen genannt. Daher stammt auch der Name „Hans Post“ und „Peter Post“. Bis heute sprechen viele Simonsberger vom Kirchspielskrug von „Peter Post“ – ein  Zeichen für die große Wertschätzung dieses Originals.

 

DoerteGute Gastgeberin: Dörte Peters

 

Hans-Jürgen Peters, der Sohn von Karl und Erika, wuchs mit Schwester Liesel auf dem Hof seiner Eltern im Koog  auf. Sein Berufswunsch war Landwirt und der Krug war noch nicht in seinen Gedanken. Dennoch gab es eine enge Beziehung zu seinem Onkel, für den er wohl ein wenig Sohn-Ersatz war. Gedrängt hat er seinen Neffen nie, aber die Gastwirtschaft sollte doch von der Familie weiter betrieben werden. Kurz vor seinem Tod 1991, entschied er dann endgültig, seinem Neffen Hans-Jürgen alles zu übergeben mit den Worten „Verkoop de Schiet“.

Dazu kam es nie, denn seit 1991 „leben“ Dörte und Hans-Jürgen den Kirchspielskrug und machten und machen diesen Ort zu einem Ort der Begegnung für Alt und Jung, für die Vereine, für Festlichkeiten aller Art. Dort ist das Wahllokal, dort tagt die Gemeindevertretung und auf der Bühne im Saal wird plattdeutsches Theater gespielt.

Im Laufe der Jahre gab es mehrere Umbau- und Sanierungsmaßnahmen. Zu den größten zählen 1997 der Saal, 2008 die Küche und 2018 der Sanitärbereich.

Apropos Küche, dort führt Dörte das „Regiment“ und wird immer sehr gelobt für ihr leckeres Essen. Man spürt ihre Freude bei der Arbeit und man könnte denken, sie käme aus der Gastronomie. Weit gefehlt, geboren in Vollerwiek auf einem Bauernhof, ging sie ins Bankgewerbe. Aber als sie mit Hans-Jürgen einen Landwirt heiratete, war das Ende der „Bankkarriere“ abzusehen. Mit den Töchtern Andrea und Ellen wurde die Familie komplett. Jedoch wäre der Krug ohne die „gesamte Mannschaft“ nicht denkbar und machbar.

Jetzt nach 30 Jahren gelebter Kirchspielskrug blicken Dörte und Hans-Jürgen dankbar und gern zurück und freuen sich auf die Zukunft, in der der Krug hoffentlich wieder zu dem Treffpunkt wird, der nicht nur für die Simonsberger so wichtig ist. Zur Zeit wird jedes Wochenende ein leckeres Essen zum Abholen angeboten. Familie Peters hält so Verbindung zu ihren treuen Gästen.

Text: Susann Daberkow-Schmidt