Imposante Dauerleihgabe für das „Schloss vor Husum“

Der Museumsverbund Nordfriesland freut sich über eine Dauerleihgabe: Ein „Hamburger Schapp“ aus privatem Besitz wurde in der vergangenen Woche im Fortunasaal aufgestellt. Dieser Schapp stammt aus dem ehemaligen Besitz einer Familie aus Norderfriedrichskoog, wurde später nach Oldenswort verkauft und in den 1980er Jahren grundlegend und umfassend restauriert.

Um 1700 wurden diese Dielenschränke wohl von einer Tischlerwerkstatt im Bereich der Hansestadt Hamburg aus massiver Eiche hergestellt und mit einem Nussbaumfurnier versehen. Die Voll-Holz-Schnitzereien wurden vermutlich von einer Bild-Schnitzer-Werkstatt gesondert hergestellt und dann von der Tischlerei auf den Schrank aufgebracht. Ähnlich aufwändig gestaltete Schränke sind heute in mehreren norddeutschen Museen, Herrenhäusern und Schlössern zu finden. Der Schapp hat die stattliche Größe von etwa 2,70 m x 2,20 m und ist, wie alle Schränke dieser Bauweise, für den Transport zerlegbar, denn das Gesamtgewicht beträgt über 250 kg.

Bestimmt war ein Schapp für den Vorrat von Kleidern und Tuchwaren, der bis dahin in Truhen aufbewahrt worden war. Durch den Einfluss der reichen Hansestadt kam dieser Schranktyp im 18. Jahrhundert dann in den Norden. Sehr beliebt war dieser vor allem auf Eiderstedt in den Häusern der reichen Großbauern als repräsentativer Dielenschrank und „Schrankmonument“ des norddeutschen Barocks. So erhielten Besucher bereits beim Betreten des Hauses über die Diele einen angemessenen Eindruck.

Nun hat das wunderschöne, außergewöhnlich repräsentative und für den bäuerlichen Wohlstand aussagekräftige Stück einen würdigen Platz im Fortunasaal im Schloss vor Husum gefunden.

Foto/Text: Museumsverbund Nordfriesland