Nachdem im November bereits die Gelder für das Projekt  „Flächenmanagement“
im Kooperationsraum (KRME) durch das LLUR und die Aktiv-Region Südliches
Nordfriesland freigegeben wurden, folgte Ende Dezember auch die
Mittelbewilligung für das Prozessmanagement. Beide Projekte werden gefördert
auf Initiative des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und
ländliche Räume durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die
Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und das Landes Schleswig-Holstein.

Was gibt es innerhalb des KRME an Baulücken, Bauflächenreserven, aber evtl.
auch bereits an überalterten Wohngebieten oder Leerstand? Wie kann
mittelfristig ein attraktives Wohnraumangebot für alle Bevölkerungsgruppen
erhalten bzw. geschaffen werden?  In der ersten Februarwoche werden
Mitarbeiter des Büros pakora.net mit Verantwortlichen aus allen Gemeinden
des Kooperationsraums mit der Grundlagenerhebung zu diesen Themen beginnen.
Im weiteren Verlauf des Projekts „Flächenmanagement“ werden dann Angebot und
Nachfrage gegenüber gestellt, kritische Punkte und Aufgaben herausgearbeitet
und konkrete Maßnahmen und Projekte für den Umgang mit dem vorhandenen
Gebäudebestand wie auch für geeignete Formen und Standorte für notwendige
Neubauprojekte entwickelt.

Ebenfalls Anfang Februar wird, in Abstimmung mit der Stadt Garding und einem
Beschluss der Steuerungsgruppe folgend, ein sogenanntes „Kooperatives
Planungsverfahren (KoPV)“ stattfinden. Mehrere Planerteams werden Konzepte
und Ideen dazu entwickeln, wo und wie die für die Mobilitätsanbindung des
Gesamtraums an das Versorgungszentrum Garding wichtige „MobilStation“
konkret umgesetzt werden könnte (siehe auch „Hintergrund“).

Und – last but not least – kann nun auch die Arbeit der Arbeitsgruppen
beginnen, für die sich bereits bei den Veranstaltungen im vergangenen Jahr
zahlreiche Interessenten gemeldet hatten. Wer Interesse hat, zu den
Themenbereichen „Mobilität“, „Daseinsvorsorge“ (dazu zählen bspw. ärztl.
Versorgung, Grundversorgung, Soziales und Ehrenamt), „Ortskernentwicklung
und Wohnen“, „Wirtschaft, Arbeitsplätze, Bildung und Ausbildung“ sowie
„(Kultur-)Landschaft und Tourismus“ gemeinsam mit anderen Eiderstedtern
Ideen zu entwickeln und Projekte anzustoßen, ist herzlich eingeladen, sich
bei Frau Andresen zu melden: Telefon 04862 – 100422, Email:
katja.andresen@amt-eiderstedt.de.  Diejenigen, die sich bereits bei der
Bürgerwerkstatt in eine der Listen eingetragen hat, werden direkt
kontaktiert.                              (ek)

Hintergrund zum KoPV „Mobilstation Garding“:
In Garding stehen aktuell zahlreiche Maßnahmen im Hinblick auf
Stadtentwicklung und Mobilitätsangebot an. Die DB AG bzw.  die NAH.SH planen
aktuell, den Haltepunkt Garding am jetzigen oder am Alternativstandort
barrierefrei zu machen sowie den Übergang an der Welter Straße zu
beschranken. Garding könnte überdies beim Ausbau als multimodaler
Verknüpfungspunkt zum Pilot-Standort im Programm „Mobilstation“ werden.
Zugleich ist der Stadt gelungen, am zentralen Standort neben dem bestehenden
Edeka Markt einen Investor für einen Discounter zu gewinnen, und das
angrenzende Bauzentrum möchte ebenfalls erweitern und sein Gelände
umstrukturieren.  Im Rahmen des Kooperationsprozesses zum Kooperationsraum
Mittleres Eiderstedt wurden bereits Ideen diskutiert, wie zugleich die Stadt
Garding als Versorgungszentrum ausgebaut und das Mobilitätsangebot
verbessert werden könnten. Favorit bei Beteiligten und Bürgern war eine
Lösung, die die Verlegung des bisherigen Haltepunkts in Richtung Edeka/
Discounter und die Schaffung einer attraktiven Anbindung an das Stadtzentrum
umfasst. Dies könnte angesichts der von der Bahn zum jetzigen Zeitpunkt
geplanten Maßnahmen tatsächlich gelingen und damit ein zentraler,
funktionsfähiger und ansprechender Ankunfts- und Verknüpfungspunkt
entstehen.  Ob und wie dies praktisch umsetzbar, finanzierbar und mit den
weiteren Planungen der Stadt und des Kooperationsraums zu verknüpfen wäre,
dazu soll das kooperative Planungsverfahren Ideen und konkrete
Lösungsvorschläge entwickeln, aber auch zeigen, wo „Knackpunkte“ liegen, um
ungeeignete bzw. unrealistische Varianten frühzeitig auszusortieren. Mehrere
Planer-Teams, zu denen Stadtplaner, Verkehrsplaner und
Landschaftsarchitekten gehören, erarbeiten parallel zueinander konkrete
Lösungsvorschläge.
Auch wenn zurzeit mit dem Themen „Flüchtlinge“, „Ansiedlung Discounter“ und
weiteren den Verantwortlichen in Garding und im Raum Mittleres Eiderstedt
bereits sehr viel Energie und Arbeit abverlangt wird, gilt es, jetzt diese
einmalige Chance zu nutzen, etwas für die langfristige Mobilitätsversorgung
auf Eiderstedt zu tun. Denn wenn die von der Bahn aktuell für Garding
vorgesehenen Gelder für eine „Standard-Lösung“ am jetzigen  Bahnhaltepunkt
verbaut würden, wäre dies auf Jahrzehnte hinaus kaum mehr zu ändern.
ek