St. Peter-Ording.

Um die stufenweise Wiedereröffnung der Dünen-Therme in St. Peter-Ording (SPO) zu ermöglichen und die stark gestiegenen Betriebskosten finanziell abzufedern, werden die Preise für den Eintritt in das Freizeit- und Erlebnisbad sowie die Behandlungskosten für Privatzahler für Anwendungen im Gesundheits- und Wellnesszentrum (GWZ) zum 1. April 2023 angepasst. Einer entsprechenden Vorlage der Tourismus-Zentrale stimmte der Tourismus-Ausschuss in seiner gestrigen Sitzung zu und empfiehlt damit dem Finanzausschuss und der Gemeindevertretung die Preiserhöhung zu beschließen. Zum gleichen Stichtag sollen auch die Parkgebühren und die Strandkorb-Miete auf ein marktgerechtes Niveau angehoben werden.

„Die Preise sind über viele Jahre hinweg stabil geblieben. Die letzten Preiserhöhungen für das Freizeit- und Erlebnisbad sowie die Kurmittel- und Wellnessanwendungen für Selbstzahler gab es im Jahr 2017. Leider sind die Kosten seitdem in nahezu allen Bereichen kontinuierlich gestiegen. Die Anpassungen sind von daher leider zwingend notwendig, begründet die Direktorin der Tourismus-Zentrale von St. Peter-Ording, Katharina Schirmbeck, die Maßnahmen.

Drei statt zwei Euro pro Stunde zahlen Autofahrer ab dem 1. April, wenn sie ihr Fahrzeug auf einer von der Tourismus-Zentrale bewirtschafteten Parkfläche abstellen. Hierzu zählen die Parkpalette in Bad, der Parkplatz an der Dünen-Therme und die Bermen-Parkplätze. Auch die Tagespauschalen werden auf ein marktgerechtes Niveau angepasst: In der Parkpalette in Bad beispielsweise von 14 Euro auf 20 Euro und auf dem Strandparkplatz Ording von 8 Euro auf 12 Euro. Die Mehreinnahmen kommen in Teilen dem Nationalpark zugute. Die neuen Parkgebühren basieren auf einer Ausarbeitung der SHP Verkehrsingenieure im Rahmen des Verkehrskonzepts für St. Peter-Ording und beinhalten eine Vereinheitlichung der Tariflogik im Gemeinde-Gebiet. Das Verkehrskonzept des SHP Ingenieurbüros in Hannover soll stufenweise umgesetzt werden und ist Teil des neuen und nachhaltigen Ortsentwicklungsplans von St. Peter-Ording, zu dem Bürgermeister Jürgen Ritter mit den Gremien im Gespräch ist. Bereits heute können Besucher mit ihrer Gästekarte kostenfrei den Ortsbus nutzen.

Eintrittspreise ins Schwimmbad bleiben für Kinder unverändert

Aufgrund der extremen Kostensteigerungen für Energie, aber auch für Personal, Fremdleistungen und Instandhaltung werden ab April 2023 auch die Preise für die Dünen-Therme angehoben. Der bereits zum 15. Dezember 2022 eingeführte Energiezuschlag wird um jeweils einen Euro auf drei Euro für die Schwimmbad-Nutzung und vier Euro für die Sauna angepasst. Für den Eintritt in das Freizeit- und Erlebnisbad zahlen Erwachsene künftig für einen 2,5-stündigen Aufenthalt 11,50 Euro statt wie bisher 9,50 Euro. Die Tagespauschale steigt um drei Euro auf 16,50 Euro. Die gute Nachricht: Die Eintrittspreise für Kinder bleiben unverändert – die Tagespauschale beträgt weiterhin 8,50 Euro. Kinder unter drei Jahren haben freien Eintritt. Schüler, Studenten, Erwerbslose sowie Menschen mit Behinderung (ab einem Behinderungsgrad von 70 Prozent) und deren eingetragene Begleitperson zahlen nach wie vor nur den Kindertarif.

Neue Anwendungen im Gesundheits- und Wellnesszentrum werten Angebot auf

Auch das Tarifsystem für Privatzahler von Kurmittel- und Wellnessangebote wurde überarbeitet, allerdings nicht ohne auch das Angebot qualitativ aufzuwerten. Es wird künftig konsequent auf die Kernkompetenz Thalasso ausgerichtet. Neu ins Programm genommen werden beispielsweise medizinisch begleitete Bewegungsangebote, etwa Präventionskurse für Gruppen sowie individuelle Behandlungsangebote wie „Mein Moment“. Nachfrageschwache Angebote werden gestrichen.

Die Preissteigerungen fallen je nach Paket völlig unterschiedlich aus. Die beliebte Rücken-Schlickpackung beispielsweise verteuert sich um moderate sechs Prozent auf 38 Euro. Für die einstündige ganzheitliche Ölmassage müssen Selbstzahler künftig 90 Euro statt 75 Euro bezahlen. Einige Angebote wie etwa die Detox-Fußreflexzonen-Massage sind von der Preissteigerung nicht betroffen. Für die Anwendungen von Kur- und Kassenpatienten gelten die neuen Tarife nicht – Grundlage sind hier vielmehr die mit den Kassenverbänden ausgehandelten Versorgungsverträge.

Auch das alte Tarifmodell für die Strandkorb-Vermietung wurde überarbeitet. Der Tagespreis von bislang 9 Euro steigt in den Monaten April und Oktober auf 10 Euro und in der Hochsaison von Mai bis September auf 12 Euro. Der Saison-Strandkorb kostet künftig 500 Euro statt wie bisher 450 Euro.

Wettbewerbsnachteile für den Standort St. Peter-Ording infolge der tariflichen Anpassungen befürchtet Katharina Schirmbeck daher nicht. „Alle Preiskorrekturen bleiben in einem angemessen Rahmen“, sagt sie. Wettbewerbsvergleiche hätten gezeigt, dass die alten Preise in einigen Bereichen – wie etwa bei der Vermietung von Strandkörben – unter Marktniveau gelegen hätten.

 

Quelle/Foto: TZ SPO