Büsum.

Das Land Schleswig-Holstein unterstützt die Aquakulturforschung der Gesellschaft für Marine Aquakultur mbH (GMA) in Büsum (Kreis Dithmarschen) in den kommenden drei Jahren nachhaltig: Wirtschaftsminister Reinhard Meyer überreichte heute (8. Februar) in Büsum einen entsprechenden Bewilligungsbescheid über insgesamt 2,032 Millionen Euro an Geschäftsführer Dr. Guido Austen und Prof. Dr. Carsten Schulz, Wissenschaftlicher Leiter der GMA und Professor für Marine Aquakultur an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Die dritte Förderperiode aus dem Landesprogramm Wirtschaft läuft bis zum 31. Dezember 2018.

„Durch die Arbeit der Gesellschaft für Marine Aquakultur werden globale Fragen wie die Zukunft der Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung angegangen. Wir wollen mit unserer Förderung dazu beitragen, die GMA, die sich zu einer national und international anerkannten Einrichtung der angewandten und grundlegenden Aquakulturforschung entwickelt hat, auf eine solide finanzielle Basis zu stellen“, sagte Meyer.

„Mit der großzügigen finanziellen Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein können wir das Potenzial der Aquakultur bis Ende 2018 für die Region weiter nutzen und ausbauen“, betonte Geschäftsführer Dr. Austen. Die Aquakultur sei ein Bereich, der über die bis heute am Standort Büsum stattfindenden Forschungsaktivitäten hinaus vielfältige Möglichkeiten für wirtschaftliche Betätigung in der Region biete. „Das ist nicht nur unsere Sichtweise, sondern auch Standpunkt der Landesregierung – und findet in der erneuten Förderung unserer Arbeit seinen Ausdruck.“

Durch die Erforschung von Fisch-Umwelt-Interaktionen, alternativen Futtermittelrohstoffen in der Fischernährung, angepassten Haltungssystemen oder Reproduktionsverfahren aquatischer Organismen arbeitet die GMA seit ihrer Inbetriebnahme im September 2009 an innovativen Lösungen. „Durch die Förderung, die eine große Wertschätzung unserer bisherigen Arbeit darstellt, sind die Weichen für eine verstetigte Perspektive des Kompetenzzentrums Marine Aquakultur in Schleswig-Holstein gestellt“, erklärte Prof. Dr. Schulz. „Damit ist im ‚echten Norden‘ eine dauerhafte Plattform für die Aquakulturforschung der GMA, die Universität Kiel und anderer Partner geschaffen worden. Die Schärfung unseres Forschungsprofils im Grundlagenbereich als auch der Technologietransfer sind wesentliche Herausforderungen der Zukunft.“

Ziel der Landesregierung ist es, das Kompetenzzentrum im Bereich der marinen Aquakultur weiterzuentwickeln, dessen nationale und internationale Vernetzung weiter auszubauen sowie die Ansiedlung von Aquakulturunternehmen voranzutreiben. Zu den konkreten Projekten der neuen Förderperiode zählen die energetische Optimierung von Kreislaufanlagen, der Ausbau von Forschungskooperationen sowie die Konzeptionierung von so genannten multitrophen Aquakultursystemen. Dabei sollen durch gleichzeitige Aufzucht unterschiedlichster Organismen Nährstoffeinträge ausgeglichen und Gewässerverunreinigungen vermieden werden.

Durch Projektleistungen für renommierte Forschungsförderinstitutionen und privatwirtschaftliche Partner erwirtschaftet die Gesellschaft mit etwa 25 Beschäftigten in Büsum schon heute einen großen Teil ihrer Gelder selbst. Seit Inbetriebnahme der Forschungsanlage hat die GMA mit dem Lehrstuhl Marine Aquakultur an der CAU etwa 40 Forschungsvorhaben und -aufträge in einem Umfang rund zehn Millionen Euro einwerben können. „Die GMA unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Schulz gehört damit zu den drittmittelstarken Professuren der Universität Kiel“, betonte Wirtschaftsminister Meyer. Mittelfristig soll die GMA strukturell so aufgestellt werden, dass eine dauerhafte Finanzierung des Kompetenzzentrums möglich ist.