Soziales: Aktion der Rotarier: Asylbewerber im Multimar zu GastVon Eider-Kurier03.02.2016, 12.43 Uhr Beim Imbiss im Multimar Wattforum zeigte sich Holm Schmidt, Präsident des Rotary-Clubs Eiderstedt-St. Peter-Ording, zufrieden. Auf Einladung seines Clubs hatten rund 30 Asylbewerber das Multimar besucht und sich über das Weltnaturerbe Wattenmeer informiert. Nun saßen sie gemeinsam mit Club-Mitgliedern bei Hühnerfrikassee in Curry-Soße und Reis. Die Küche hatte dafür gesorgt, dass das Essen „halal“ ist, also von gläubigen Muslimen gegessen werden darf. Ziel der Einladung – so Holm Schmidt bei der Begrüßung zu Beginn – sei es, den Flüchtlingen das Wattenmeer näher zu bringen, eine Landschaft auf die man in Eiderstedt stolz sei. Bei Winterwetter gehe das auch im Multimar. Und wie das ging. Claus von Hoerschelmann vom Multimar erläuterte gleichermaßen kenntnisreich wie engagiert das Entstehen der Landschaft – ziemlich jung, gerade 15.000 Jahre alt – oder auch die Ursachen von Ebbe und Flut. An den Aquarien erklärte er den Lebensraum der Meeresbewohner. Beeindruckend nicht nur für die Asylbewerber: das Walmodell mit dem Originalskelett. Die Erläuterungen wurden von Mohammed Kassem, der schon länger in Deutschland lebt, ins Arabische übersetzt. Als der wegen eines Termins weg musste, übernahm Alaa Ahmad, Asylbewerber aus dem Irak, die Übersetzung, allerdings aus dem Englischen ins Arabische. Die Paschtu-Übersetzung für die afghanischen Asylbewerber besorgte Zemaray Sadat, der erst im Herbst 2015 in einem von Ehrenamtlern organisierten Kurs begonnen hat, Deutsch zu lernen. Claus von Hoerschelmann fand es spannend, einem solch interessierten Publikum „sein“ Wattenmeer nahe zu bringen. Allerdings hörten nicht alle konzentriert zu. Etwa ein halbes Dutzend Kinder unter den Asylbewerbern erkundete das Multimar auf eigene Faust. Zu sehen gibt es ja genug, auch zu drücken, ziehen oder sonst wie interaktiv zu sein. Auch Rebecca Mansel vom Diakonischen Werk, die die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe in Eiderstedt koordiniert, fand den Abend gelungen. Der Besuch im Multimar sei unbürokratisch organisiert worden und das gegenseitigen Kennenlernen, von dem viel geredet werde, sagt Rebecca Mansel, wurde hier einfach praktiziert. Holm Schmidt, der beruflich eine Apotheke in Tönning führt, hat sich vorgenommen in seiner Präsidentschaft im Rotary-Club bis Mitte dieses Jahres noch das eine oder andere kleine Projekt für Asylbewerber durchzuführen. Länger geplant ist schon ein Fußballturnier. Da muss nur noch das Wetter mitspielen. B. M.