Meldorf.

Nach mehr als drei Jahren Neukonzeption und Bauzeit ist das Dithmarscher Landesmuseum in Meldorf wiedereröffnet. Der Neubau mit dem Haupteingang zur Domstraße verbindet die historischen Bestandsgebäude. 12 Millionen Euro hat der Kreis Dithmarschen mit finanzieller Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein und der Europäischen Union investiert. Von der Elektronik bis zu den Fenstern, vom Keller bis zum Dach – das Dithmarscher Landesmuseum wurde rundum modernisiert.

Am Mittwoch lud Landrat Stefan Mohrdieck Vertreter und Vertreterinnen aus Politik und Kultur zur Eröffnungsfeier. Anwesend waren unter anderem Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen und Kreispräsidentin Ute Borwieck-Dethlefs.

Das Dithmarscher Landesmuseum wurde 1896 erbaut. Es zählt zu den ältesten bürgerschaftlich gegründeten Museen Deutschlands. Das Gebäudeensemble besteht aus einer ehemaligen Gelehrtenschule, einer Erweiterung von 1924, der Altbau steht unter Denkmalschutz. Hinzu kommt eine Erweiterung von 2023. Das neue Gebäude besteht im Erdgeschoss aus einem Foyer mit Museumsshop und Serviceräumen sowie zwei Säle für Sonderausstellungen, Lesungen und Konzerte.

Wirtschaftsminister erwartet bis zu 20.000 Besucher pro Jahr

Wirtschaftsminister Madsen: „Wir wollen den Tourismus auch fern der unmittelbaren Küstenlinie weiter ausbauen und Gäste das ganze Jahr über anlocken. Genau dafür brauchen wir solche Angebote.“ Auch, wenn sich der Tourismus in Dithmarschen überwiegend auf die Küstenregion rund um Büsum konzentriere, habe das Museum rein theoretisch das Potenzial bis zu 600.000 Gäste im Jahr anzulocken, die im Umkreis von 30 Autominuten ihren Urlaub verbringen. „Das ist natürlich eine utopische Zahl, aber dass wir mit dem Neubau bis zu 20.000 Gäste pro Jahr anlocken, das halte ich für realistisch“, sagt der Minister.

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Der Neubau verbindet sich mit den denkmalgeschützten Bestandsgebäuden. Foto: Kreis Dithmarschen

Das Land fördert die Umgestaltung mit rund 3.375.000 Euro und die energetische Sanierung der alten Museumsgebäude mit rund 900.000 Euro im Rahmen des Landesprogramms Wirtschaft (2014 – 2020) und mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Landrat Mohrdieck: „Ich danke sehr allen am Bau Beteiligten für ihre herausragende Leistung, die sie vor allem auch unter den erschwerten Bedingungen in der Baubranche aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gezeigt haben. Auch bedanke ich mich sehr beim Land für die Förderung und bei der Politik für die Unterstützung.“

Landesmuseum Dithmarschen öffnet am 30. September

Interessierte können ab kommenden Samstag, den 30. September, das Landesmuseum besuchen. Ab 10.00 Uhr wird durch eine neue Dauerausstellung geführt. Die Dauerausstellung stellt die Frage „Was ist Dithmarschen?“.

Der Rundgang beginnt im Prolog-Raum mit Interviews von Dithmarscherinnen und Dithmarschern über ihre Region. Neu ist die ausführliche Darstellung von Dithmarschens Kaiserreich, über den Ersten Weltkrieg bis zur Zeit des Nationalsozialismus.

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Das Dithmarscher Landrecht von 1447 zum digitalen Blättern. Foto: Kreis Dithmarschen

Der Eintritt ist am Eröffnungstag frei. Kostenlos ist er auch am 1. Oktober und am 3. Oktober 2023. Das Museum hat dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Ansonsten gilt: Erwachsene zahlen sechs Euro, drei Euro kostet es für Kinder und Jugendliche bis unter 18 Jahren. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Eine Familienkarte kostet 15 Euro. Menschen mit Behinderungen und ehrenamtlich Tätige zahlen keinen Eintritt.

Etwa bei der Lesung „Adolf Bartels – Brandstifter des Antisemitismus“ – sie ist die erste Veranstaltung im neuen Museum. Beginnen soll die Lesung am 12. Oktober um 18.00 Uhr. Der Beauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus Gerhard Ulrich wird aus den Arbeiten von Adolf Bartels lesen. Stephan Linck von der Evangelischen Akademie der Nordkirche führt ein in das Leben und Wirken von Bartels. Anmeldung unter der Telefonnummer: 04832/600060 oder per E-Mail: kontakt@museum-dithmarschen.de.

( ek )