Garding. Mehr als 120 Jahre alt ist das Geschäftshaus Enge Straße 13 in Garding und was die Vorderansicht in der Gardinger Geschäftsstraße verbirgt, ist höchst interessant: Das Gebäude ist insgesamt 27 Meter lang und endet erst im Stockschließergang 9. Schon immer wurde hier Handel betrieben, und zwar nicht nur im Vorderhaus. Auch im Pack- bzw. Lagerhaus im Stockschließergang waren bereits Schlosser ansässig, Kolonialwarenhändler oder ein Obsthandel. Zuletzt diente es als Lager eines ehemaligen Schuhgeschäfts, welches im vorderen Teil des Hauses lange Jahre ansässig war. Das alte Geschäftshaus wurde vor kurzem von Immobilienmaklerin Anja Wienecke (62) erworben, die ehrenamtlich auch als Stadtvertreterin tätig ist. Anja Wienecke hat jede Menge Pläne mit dem Haus. „Das Haus ist so groß und bietet so viele Möglichkeiten“, freut sie sich. Geplant hat sie einen Tee- und Kräuterladen im hinteren Bereich des Hauses. „Ich kann mir auch einen Dekoverkauf vorstellen, ebenso später ein kleines Galerie-Café. Denn im oberen Bereich, in dem zurzeit noch hunderte, wenn nicht tausend leere Schuhkartons lagern, möchte Anja Wienecke eine Galerie mit wechselnden Ausstellungen etablieren. Die Boutique „Tante Sophie und Onkel August“ im Vorderhaus bleibt, darüber befindet sich eine zehn Zimmer große Wohnung, die nach Renovierung und Umbau weiterhin zu Wohnzwecken genutzt werden soll.

Bürgermeisterin Andrea Kummerscheidt ist begeistert von Anja Wieneckes Vorhaben: „Sie ist nicht nur mit ganzem Herzen Vertreterin ihrer Heimatstadt, sondern auch erfolgreiche Geschäftsfrau. Sie weiß, welche positiven Veränderungen in naher Zukunft in unserer historischen Altstadt zu erwarten sind. Ich bin sicher, dass die Umsetzung ihrer kreativen und lebendigen Planungen das neue Projekt zum Erfolg führen werden und es zur weiteren Belebung der Innenstadt beitragen wird. Da die Belebung der Altstadt eines der maßgeblichen Ziele unserer Stadtentwicklung darstellt, freue ich mich natürlich ganz besonders über dieses Vorhaben. Auch Serge Hatzenbühler, Vorsitzender des Gewerbeverein Garding und Mittleres Eiderstedt, ist auch nur voll des Lobes: „Hut ab für dieses Vorhaben! Die Umsetzung der Pläne ist ein echter Zugewinn für die Innenstadt Gardings. Das verdient höchsten Respekt. Mit Spannung erwartet der Gewerbeverein die Fertigstellung und Eröffnung“.

Geschäftsfrau Anja Wienecke ist optimistisch. „Ich habe keine Angst vor großen Häusern und schon gar keine Angst vor viel Arbeit“, sagt sie. „Ich möchte ebenfalls ein Zeichen in Sachen Innenstadtbelebung setzen“, so Wienecke, „Unsere Innenstadt birgt viele Schätze, man muss sie nur heben.“ Geplant ist ein Durchgang vom Vorderhaus zum Hinterhaus, so bekommt Garding seine erste kleine Einkaufspassage inklusive Hinterhofromantik, denn der Ausblick vom Hinterhaus Stockschließergang zum Stadtpark ist einfach zauberhaft.

Text/Foto: Ute Gieseler