Der letzte Tag dieses Jahres beendet nicht nur das Jahr 2023. Für Sönke Ketels aus Garding hat dieser Tag auch noch eine andere Bedeutung. Es ist sein letzter Tag als Vertrauensmann der Itzehoer Versicherung. „Eigentlich war die Beendigung meiner Tätigkeit und der Eintritt in ein geruhsameres Rentnerdasein schon im vergangenen Jahr geplant“, erzählt der Gardinger. Doch damals fand sich noch kein Nachfolger. Mit Sebastian Kroll steht dieser nun jedoch fest, sodass Sönke Ketels in Rente gehen und seine Tätigkeit als Vertrauensmann in die Hände seines Nachfolgers legen kann.

Die Familie Ketels war mit der Itzehoer Versicherung stets fest verbunden. Schon Sönke Ketels‘ Großvater Ove Ketels übte ab 1920 diese Tätigkeit aus, gefolgt von dessen drei Söhnen Hans Alwin Ketels (Aufsichtsrat bei der Itzehoer Versicherung von 1945 bis 1991), Sönke Ketels‘ Vater Wilhelm Ketels (Vertrauensmann Osterhever von 1966 bis 1991) und Günter Ketels (Vertrauensmann Garding von 1980 bis 1991). Bei Letzterem, also seinem Onkel, begann Sönke Ketels vor 35 Jahren zunächst als Mitarbeiter. Ab 1991 war Sönke Ketels dann in seinem damaligen Wohnhaus als selbstständiger Handelsvertreter tätig und übernahm als Vertrauensmann nicht nur den Gardinger Bestand seines Onkels, sondern auch gleich die Bestände aus Tetenbüll und Osterhever. „Dieses große Gebiet zu betreuen, war nicht einfach“, erklärt er. „Dass ich von meinem Zuhause aus arbeiten konnte, war immer ein Vorteil, aber frei nach dem Motto: ,Bürozeiten fast zu jeder Zeit‘. Zu jeder Tages- und Nachtzeit, an Wochenenden und Feiertagen – für meine Kunden, zu denen auch viele Zweitwohnungsbesitzer gehören, war ich stets erreichbar. Ich habe es sehr gern gemacht und stets Freude an meinem Beruf gehabt“, so der Vertrauensmann, der allein in Garding den Kundenstamm verdreifachen konnte.

In den vergangenen 35 Jahren hat Sönke Ketels mit der Itzehoer Versicherung viele Wandlungen im Versicherungswesen mitgemacht und mitgetragen, abgesehen davon, dass er auch stets Schritt halten musste mit der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitsweise. „Anfangs begann ich meine Tätigkeit mit Karteikarten, heute einfach undenkbar“, schmunzelt er.

Seine berufliche Tätigkeit begann der in Osterhever geborene Ketels bei der Stadt Garding. Dort absolvierte er eine Verwaltungslehre. Nach zehn Jahren Bundeswehrzeit trat er eine Stelle bei seinem Onkel Günter an. Rückblickend betrachtet für ihn genau der richtige Weg. „Der Grundstock für meinen weiteren beruflichen Werdegang war gelegt“, resümiert er. Wie viele Schadensfälle er im Laufe der vergangenen 35 Jahre aufnahm, begutachtete und bearbeitete, kann Sönke Ketels heute nicht mehr sagen. An seinen ersten Fall erinnert er sich jedoch ganz genau: „Ein Lohnunternehmer beschädigte mit seinem Bagger auf einem landwirtschaftlichen Betrieb eine Entmistungsanlage“, erzählt er. Auch Schäden von zwei Großbränden musste er abwickeln. „Zum Glück kommen solche großen Versicherungsfälle nicht so oft vor“, erzählt Ketels und ergänzt, dass Haftpflichtschäden im Kfz-Bereich überwiegen. Dennoch hatte er oft so viel Arbeit, dass er Unterstützung benötigte. „Dann konnte ich mich immer auf meine Tochter Katharina Ketels verlassen, die dann stets mit Rat und Tat an meiner Seite war“, so der Gardinger. Katharina Ketels war ebenfalls zehn Jahre lang für die Itzehoer Versicherung tätig und unterstützte ihren Vater auch bei der Digitalisierung der Kundendaten.

Seine Kunden kennen Sönke Ketels als korrekten Vertrauensmann, der stets eine gewisse Gelassenheit ausstrahlt und gut mit Stress umgehen kann. „Die Arbeit hat mit immer Spaß gemacht, dennoch freue ich mich nun auf meinen Ruhestand“, erzählt er. Ganz so ruhig wird es jedoch nicht werden. Sönke Ketels wird mehr Zeit für seine Familie haben. Außerdem ist er Hobbylandwirt und hält eine Schafherde, die es zu betreuen gilt. Rund um sein Wohnhaus hält er allerlei Federvieh und Ziegen. Als passionierter Jäger und Angler möchte er ebenfalls diesen Hobbys mehr Raum in seinem Leben geben. Außerdem ist er seit 30 Jahren Kassenwart der Ringreitergilde Osterhever. Zudem verwaltet und vermittelt er Ländereien von hiesigen und auswärtigen Landeigentümern, die er von seinem Onkel Günter Ketels und seiner Tante Elisabeth Ketels übernehmen konnte. Das klingt jedenfalls nicht nach Langeweile.