Nordfriesland.

Die Zahnvorsorge von Kindern und Jugendlichen im Kreis Nordfriesland weniger genutzt. Das ergab eine aktuelle Auswertung der Allgemeinen Ortskrankenkasse-Nordwest (AOK) anlässlich des Tages der Zahngesundheit am 25. September.

Demnach kam es bei der Inanspruchnahme im vergangenen Jahr zu einem leichten Minus von 5,8 Prozent gegenüber 2021.  „Unterm Strich wird die Prophylaxe nur von etwa jedem zweiten Kind im Kreis Nordfriesland genutzt. Das ist eindeutig zu wenig“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Stefan Kölpin. Ab dem sechsten Lebensjahr sollten Kinder mindestens zweimal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung zum Zahnarzt gehen.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Prophylaxe ab dem sechsten Lebensjahr zweimal im Jahr. Auch die Fissurenversiegelung der bleibenden großen Backenzähne wird bis zum 18. Lebensjahr vollständig bezahlt.

Früherkennung mit dem ersten Zahn

Der erste Besuch beim Zahnarzt sollte so früh wie möglich für Kind und Eltern stattfinden. Früh erkannte Schäden an den Milchzähnen können effizienter und schonender behandelt werden. Daher gibt es für Kinder unter sechs Jahren die zahnmedizinische Früherkennung. Hier spielen auch Maßnahmen zur Mundhygiene und das richtige Zähneputzen eine Rolle.

Ein besonderes Augenmerk auf die richtige Zahnpflege und Mundhygiene außerhalb des Elternhauses legen auch die niederschwelligen Vorsorgeangebote wie regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen, Beratungen und Prophylaxe in Kitas und Schulen. Die Gruppenprophylaxe legt schon in der frühen Kindheit den Grundstein für eine gute Mundgesundheit. Die Gruppenprophylaxe wird gemeinsam vom öffentlichen Gesundheitsdienst, den niedergelassenen Zahnärzten und der GKV getragen.

Tag der Zahngesundheit 2023: Vulnerable Bevölkerungsgruppe im Mittelpunkt

Der diesjährige Tag der Zahngesundheit steht unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – für alle!“ und stellt vulnerable Bevölkerungsgruppe in den Mittelpunkt. Denn wie sehr ein Mensch sich um die eigene Mundgesundheit kümmern kann, hängt von vielen Faktoren ab.

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Die Zahnvorsorge im Rahmen der Individualprophylaxe wird bei Kindern und Jugendlichen im Kreis Nordfriesland weniger genutzt. Foto: AOK/hfr.

Fortgeschrittenes Alter, Pflegebedarf, eine psychische Erkrankung und einige körperliche oder geistige Behinderung können die Selbstfürsorge erschweren. So ist die Mundgesundheit vieler Menschen mit Pflegebedarf oder einer Behinderung oft schlechter als die des Bevölkerungsdurchschnitts.

„Der Tag der Zahngesundheit 2023 nimmt die Schwierigkeiten vulnerabler Gruppen in den Blick, ihre Gesundheit, vor allem ihre Zahngesundheit, aktiv in die Hand zu nehmen. Außerdem soll auf die Herausforderungen aufmerksam gemacht werden, vor denen Angehörige vulnerabler Gruppen in puncto Zahnvorsorge und -gesundheit stehen“, so Kölpin. Um die Zahngesundheit vieler Menschen mit Pflegebedarf oder einer Behinderung zu verbessern, zahlte die AOK-Nordwest  im Kreis Nordfriesland vergangenes Jahr insgesamt über 49.000 Euro.

 

( ek )